Wie Festland-Chinesen Hongkong verändern
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Hongkonger gedenken im Victoria Park des Tian’anmen-Massakers vor 31 Jahren. Bild: Bloomberg
Immer mehr Chinesen vom Festland kommen in die Stadt. Das könnte sie noch mehr verändern als der Exodus von Leuten, die Angst vor Peking haben. Eine Reportage.
Alltag in Hongkong, Punkt zwölf. Aus den Bürotürmen strömen sie auf die Straße: Maßanzugträger, Frauen in Arbeitskleidung von Gucci, Prada und Ralph Lauren. Körper, gestählt vom Bankdrücken, Yoga und Joggen an frischer Luft. Aber auch philippinische Hausmädchen eilen durch die Straßen und energische Bettler. Sie eilen in die umliegenden Restaurants zum Essen. Nichts, so scheint es, ist Hongkongern so heilig wie das Mittagsmahl. Und in Asiens größtem Finanzzentrum ist die Auswahl beim Essen grenzenlos. Das „Old Town“ in der Wellington Road zum Beispiel kocht hauchzartes Hainan-Huhn für umgerechnet elf Euro nach einem Rezept chinesischer Einwanderer.
Wer jedoch über Pläne zum Auswandern sprechen will, sucht in der Duddell Street hinter einem Laden für handgemachte britische Regenschirme lieber das „Foxglove“ in der Duddell Street auf. Im diskreten Ambiente gibt es dort für zwanzig Euro ein Dim-Sum-Menü vom Feinsten. John geht dahin. Der Investmentbanker hält das Angebot für fast geschenkt. Vor etwas mehr als dreißig Jahren wurde er in Hongkong geboren und liebt seine glitzernde Stadt mit ihren grünen Inseln. Für die britische Großbank HSBC, die ihr Geschäft vor allem in China macht, kauft er Beteiligungen an Unternehmen auf und stößt sie mit Gewinn wieder ab.
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