Reaktionen im Fall Skripal : Nato weist sieben russische Diplomaten aus
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Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg (Archivbild) Bild: EPA
Als Reaktionen auf den Giftanschlag auf den russischen Ex-Spion Skripal und dessen Tochter weist auch die Nato sieben russische Diplomaten aus ihrer Vertretung in Brüssel aus. Drei weiteren Russen wird die Akkreditierung verweigert.
Wegen des Nervengiftanschlags im englischen Salisbury hat nun auch die Nato Strafmaßnahmen gegen Russland verhängt. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg kündigte am Dienstag an, dass sieben Mitarbeitern der russischen Nato-Vertretung die Akkreditierung entzogen werde. Zudem werde die russische Delegation künftig nur noch 20 Personen umfassen dürfen. Das entspreche einer Reduzierung der Maximalgröße um ein Drittel oder zehn Personen.
Moskau droht mit Gegenmaßnahmen
Bei dem Anschlag in Salisbury waren Anfang März der frühere Doppelagent Skripal und seine Tochter Yulia schwer vergiftet worden. Die Täter nutzten nach derzeitigem Ermittlungsstand den in der Sowjetunion entwickelten Kampfstoff Nowitschok. Russland streitet jegliche Verantwortung für den Anschlag ab und droht mit Gegenmaßnahmen. Die Untersuchungen der unabhängigen Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) laufen noch.
Die Nato-Staaten hatten den Anschlag auf Skripal schon Mitte des Monats verurteilt und ihre Solidarität mit Großbritannien zum Ausdruck gebracht. Zuletzt wiesen rund zwei Dutzend Nato-Partner Großbritanniens und Verbündete mehr als 140 russische Diplomaten aus. Am Dienstag folgte Irland. Sein Land solidarisiere sich mit Großbritannien, teilte der stellvertretende Regierungschef und irische Außenminister Simon Coveney in Dublin mit. Auch Australien verwies zwei Diplomaten des Landes, wie Premierminister Malcolm Turnbull am Dienstag bekanntgab.