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Stoltenberg besorgt : Russische U-Boote kommen der Nato immer näher

Ein russisches U-Boot wird auf seiner Fahrt durch den englischen Kanal von einer britischen Fregatte begleitet. Bild: BRITISH/REX/Shutterstock

Die höchste Aktivität seit dem Kalten Krieg bescheinigt Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg den russischen U-Booten. Im Gespräch mit der F.A.S. warnt er vor einem Verteidigungsdefizit der Allianz.

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          Die Nato ist besorgt über zunehmende Aktivitäten russischer U-Boote im Mittelmeer und im Atlantik. „Russland hat massiv in seine Marine investiert, insbesondere in U-Boote. Seit 2014 wurden 13 weitere U-Boote ausgeliefert. Die russischen U-Boot-Aktivitäten sind jetzt auf dem höchsten Niveau seit dem Kalten Krieg“, sagte der Generalsekretär der Allianz Jens Stoltenberg der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (F.A.S.). Die U-Boote operierten überall im Atlantik und auch „näher an unseren Küstenlinien“.

          Thomas Gutschker
          Politischer Korrespondent für die Europäische Union, die Nato und die Benelux-Länder mit Sitz in Brüssel.

          Stoltenberg wies auf die Gefahr hin, dass die Verbindung zwischen den Verbündeten in Europa und in Nordamerika gekappt werden könnte. „Wir sind ein transatlantisches Bündnis, und wir müssen deshalb in der Lage sein, Truppen und Ausrüstung über den Atlantik zu transportieren. Wir brauchen dafür sichere und offene Seewege.“

          Er erwähnte in diesem Zusammenhang die Pläne der Allianz, ein neues Kommando für den Atlantik und für Logistik in Europa aufzustellen. Beide sollen den effizienten Nachschub von Personal und Material bei einem eskalierenden Konflikt mit Russland sicherstellen. Entscheidungen über Standorte und Struktur der Kommandos stehen im kommenden Jahr an.

          Der Nato-Generalsekretär wies auch auf Defizite der alliierten Seestreitkräfte hin. „Nach dem Ende des Kalten Kriegs hat die Nato ihre Fähigkeiten zur See vermindert, insbesondere in der Bekämpfung von U-Booten. Wir haben weniger geübt und Fertigkeiten eingebüßt.“ Es war das erste Mal, dass der Nato-Generalsekretär seiner Besorgnis über russische U-Boote Ausdruck verlieh. An dem Gespräch nahmen neben der F.A.S. auch die „Washington Post“ und die „Financial Times“ teil.

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