Türkei gegen IS-Terror : Erdogan erwägt Einsatz von Bodentruppen in Syrien
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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will die IS bekämpfen Bild: AP
Das türkische Parlament will über ein militärisches Eingreifen in Syrien beraten. Erdogan sagte, die IS lasse sich allerdings durch Luftschläge allein nicht zerstören. Er schloss den Einsatz von Bodentruppen nicht aus.
Das türkische Parlament wird am kommenden Donnerstag über ein mögliches militärisches Eingreifen in Syrien beraten. Das bestätigte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in am Wochenende von mehreren türkischen Medien verbreiteten Äußerungen. Erdogan schloss auch den Einsatz von Bodentruppen in Syrien nicht aus. Er warnte, eine Terrororganisation wie der „Islamische Staat“ (IS) lasse sich nicht durch Luftschläge allein zerstören.
Ohne Bodentruppen werde es keinen dauerhaften Erfolg im Kampf gegen die Terroristen geben. Die Annahme, die Türkei werde keinesfalls militärisch eingreifen, sei falsch, äußerte Erdogan sinngemäß: „Werden andere Länder unsere Grenzen schützen? Nein, wir werden unsere Grenzen selbst schützen.“ Das türkische Parlament soll ein bereits bestehendes Mandat zur militärischen Intervention in Syrien erneuern und womöglich erweitern.
Errichtung einer Flugverbots- und Pufferzone in Nordsyrien
Ankaras Prioritäten sind laut Erdogan die Errichtung einer Flugverbots- und Pufferzone in Nordsyrien sowie die Ausbildung und Ausrüstung von Freischärlern im Kampf gegen den IS. Eine Pufferzone solle in Zusammenarbeit mit allen wichtigen Akteuren der Region errichtet werden. Es gehe dabei auch um die Heimkehr von 1,5 Millionen Flüchtlingen, die in der Türkei Zuflucht gefunden hätten. „Vielleicht werden (in Syrien) neue Städte für sie gegründet werden“, wurde Erdogan zitiert.
Der türkische Präsident lobte zudem ausdrücklich das amerikanische Eingreifen in der Region. Ohne die Bombardierungen von Stellungen des IS wäre der Nordirak jetzt in den Händen der Terroristen, äußerte Erdogan sinngemäß. Mit den jüngsten amerikanischen Angriffen sei außerdem eine Eroberung der von Kurden bewohnten syrischen Grenzstadt Kobane verhindert worden, sagte Erdogan. Auch die Türkei werde „alles tun, was ihre Pflicht ist“.
Unterdessen wurden in Südostanatolien laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Dogan in der Nacht zum Samstag drei türkische Polizisten getötet, als ihr Fahrzeug zwischen den kurdisch dominierten Städten Bitlis und Diyarbakir mit Raketenwerfern und Gewehren angegriffen wurde. Die kurdische Terrororganisation PKK bekannte sich zu dem Anschlag.