Syrien : Jetzt in Aleppo
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In Aleppo haben große Teile der Bevölkerung lange zu Assad gehalten. Doch die Stimmung scheint zu kippen - und die Sorge darüber, dass Assad als letztes Mittel Giftgas einsetzen könnte, wächst.
Bis zu 30.000 Menschen sollen in den vergangenen Tagen in den Libanon geflüchtet sein; schon dies beweist, dass die Kämpfe zwischen dem Assad-Regime und der Freien Syrischen Armee an Härte zugenommen haben. Während es den Regierungstruppen in Damaskus offenbar gelungen ist, einige Viertel den Aufständischen wieder zu entreißen, melden die Rebellen aus dem nördlich gelegenen Aleppo militärische Gewinne.
Dort, wo seit Jahrhunderten viele Minderheiten leben, haben große Teile der Bevölkerung lange zu Assad gehalten; doch die Stimmung scheint allmählich zu kippen. Fast gespenstisch mutet an, dass der ausgebildete Augenarzt Baschar al Assad, wie es heißt, den neu ernannten Generalstabschef al Ajub „mit guten Ratschlägen überhäuft“ haben soll.
In den Nachbarländern, vor allem aber in Israel fragt man besorgt, ob Assad bereit wäre, als letztes Mittel seine Giftgas-Vorräte einzusetzen, um seinen Thron zu retten. Saddam Hussein tat dies 1988 gegen Kurden und Assyrer. Das machte ihn endgültig zum Paria; und genutzt hat es ihm, wie bekannt ist, gar nichts.