Gewalt in Israel : Vorerst keine weiteren Mauern durch Jerusalem
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Die Mauer könnte die Stadt teilen, befürchteten rechtsgerichtete Politiker. Bild: AFP
Israel erfährt seit Wochen eine neue Welle der Gewalt. Große Mauern sollten ganze Viertel vor Brandanschlägen schützen, aber nach heftiger Kritik von rechts muss Premier Netanjahu den Weiterbau vorerst stoppen.
Nach scharfer Kritik rechtsorientierter Minister hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu einen Plan zum Bau einer Mauer im arabischen Ostteil Jerusalems wieder eingefroren. Israelische Medien berichteten am Montag, das Projekt solle zunächst nicht fortgesetzt werden.
Die Polizei hatte am Sonntag am Rande des Viertels Dschabel Mukaber bereits hohe Betonblöcke errichtet. Damit sollte verhindert werden, dass Palästinenser Brandsätze und Steine auf die nahegelegene jüdische Siedlung Armon Hanaziv werfen. Der israelische Rundfunk berichtete zudem, das arabische Viertel Issawijeh solle von einer Mauer umgeben werden.
Rechtsorientierte Minister hatten dies jedoch scharf als Fehler kritisiert, weil es als Beginn einer Teilung Jerusalems ausgelegt werden könnte. Israel beansprucht die ganze Stadt einschließlich des 1967 eroberten Ostteils als seine Hauptstadt. Die Palästinenser sehen hingegen in Ost-Jerusalem die Hauptstadt eines künftigen eigenen Staates.
Ein Mitarbeiter der Jerusalemer Stadtverwaltung sagte der Zeitung „Haaretz“ am Montagabend, die Polizei habe einen Fehler gemacht, als sie die Betonblöcke nahe Dschabel Mukaber aufstellte.