Krieg in Gaza : Ägypten legt neuen Friedensplan vor
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Ägypten verweigert die Einreise: Verzweifelte Palästinenser am Grenzübergang Rafah Bild: Reuters
Trotz Berichten über eine neue ägyptische Friedensinitiative dauern die gegenseitigen Angriffe Israels und der Hamas an. Iran droht Israel mit Waffenlieferungen an radikale Palästinenser.
Ägypten hat einen neuen Vorschlag für eine zeitlich befristete Waffenruhe im Gazastreifen vorgelegt. Nach palästinensischen Angaben sieht der Vorschlag eine Öffnung der Grenzübergänge für humanitäre Hilfe und Baumaterial vor, wie die Nachrichtenagentur AFP und der israelische Onlinedienst „Walla“ am Montag meldeten. Die Waffenruhe, um die sich auch Saudi-Arabien bemühe, könne sofort in Kraft treten, weitere Streitfragen sollen demnach erst nach einem Monat geklärt werden.
Einen ähnlichen ägyptischen Vorschlag hatte die Hamas vor einer Woche abgelehnt und die damals geltende Feuerpause vorzeitig beendet. Ein Hamas-Sprecher bestritt am Montag, dass es eine neue ägyptische Initiative gebe. Gleichzeitig setzt sich der palästinensische Präsident Mahmud Abbas für eine UN-Resolution ein, die den Nahostkonflikt beenden soll. Mit der Hilfe der Arabischen Liga will er nach Angaben israelischer Presseberichte Israel eine Frist für einen Rückzug aus dem besetzten Westjordanland setzen und die internationale Anerkennung eines palästinensischen Staats in den Grenzen von 1967 erreichen.
Iran droht Israel
Iran drohte am Montag unterdessen damit, radikale Palästinensergruppen mit Waffen zu versorgen, nachdem am Wochenende ein unbemanntes israelisches Militärflugzeug über der Atomanlage von Natanz abgeschossen worden war, wie die Revolutionsgarden mitgeteilt hatten. Der iranische Fernsehsender „Al Alam“ zeigte Aufnahmen, die Teile der israelischen Drohne in der Wüste zeigen sollen. Iran bezichtigte zudem den deutschen Bundesnachrichtendienst und andere westliche Geheimdienste, das Atomprogramm des Landes zu sabotieren.
Unterdessen gingen auf den von Israel annektierten Golanhöhen am Montag abermals fünf Granaten aus Syrien nieder. Nach erster israelischer Einschätzung wurden sie aber nicht gezielt in Richtung Israel abgefeuert; auf syrischer Seite habe die Armee zuvor Regierungsgegner bekämpft. Bei israelischen Angriffen wurden am Montag nach Angaben der palästinensischen Rettungsdienste acht Menschen getötet, darunter in Beit Lahija eine Mutter mit ihrem drei Jahre alten Sohn.
Die israelische Armee sprach von 30 Luftangriffen auf Ziele in Gaza. Von dort schlugen vom Tagesanbruch bis zum Nachmittag 71 weitere Raketen in Südisrael ein. Neun weitere, die bewohntes Gebiet bedrohten, wurden abgefangen. Auch im Großraum Tel Aviv wurde abermals Luftalarm gegeben.
Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums kamen seit Kriegsbeginn 2122 Palästinenser ums Leben. Darunter seien 577 getötete Kinder. Alleine seit dem Ende einer neun Tage andauernden Feuerpause vor einer Woche wurden 110 Palästinenser getötet.