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Hilfe für Assad : Russland baut Militärbasis in Syrien auf

Eine Antonow-Transportmaschine auf der Startbahn: Russland hat seit September 25 dieser Flugzeuge in Jableh landen lassen. Bild: Frank Röth

Russland verstärkt seine Militärhilfe für das bedrängte Assad-Regime schneller und in weit größerem Umfang als bisher bekannt. Ein Stützpunkt mit rund 1000 Soldaten soll bis zur Putin-Rede vor den Vereinten Nationen Ende des Monats einsatzbereit sein.

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          Russland baut in Syrien eine Operationsbasis für Lufteinsätze auf. Das geschieht schneller und in weit größerem Umfang als bisher bekannt, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung".

          Markus Wehner
          Politischer Korrespondent in Berlin.

          So sind nach Angaben aus Sicherheitskreisen von Beginn des Monats September an 25 Antonow-Transportmaschinen vom Typ AN-124 in Jableh südlich der Hafenstadt Latakia gelandet, wo die Basis entsteht. Bisher war von drei bis vier Flügen die Rede gewesen. Zugleich bringen zivile Frachter Material über die See.

          Auch werden mehrere hundert russische Soldaten nach Syrien verlegt. Geliefert werden neben Schützenpanzerwagen, Militärlastwagen und Granatwerfern auch moderne Fernmelde- und Lasertechnik. Der Aufbau des Stützpunkts soll bis Ende September abgeschlossen sein, insgesamt sind rund 100 Transportflüge mit AN-124-Maschinen geplant. Momentan befindet sich eine Vorhut von rund 100 Soldaten vor Ort. Es wird damit gerechnet, dass mindestens 1000 Soldaten für die Unterhaltung der Basis eingesetzt werden.

          Stichtag, um den Aufbau der Operationsbasis abzuschließen, ist der 28. September. An diesem Tag spricht Wladimir Putin nach zehn Jahren erstmals wieder auf der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York. Er will dort eine globale Anti-Terror-Koalition vorschlagen und strebt ein Treffen mit dem amerikanischen Präsidenten Barack Obama an.

          Putin, so heißt es in Regierungskreisen in Berlin, wolle seine Rede aus einer Position der Stärke heraus halten und mit Obama auf Augenhöhe reden. Deswegen habe er es mit der „Operation Syrien" so eilig. Dabei will Putin die Anti-Terror-Koalition nicht auf den „Islamischen Staat“ (IS) in Syrien und im Nordirak beschränkt sehen, sondern sie soll sich auch gegen terroristische Bewegungen im Kaukasus und in Zentralasien richten. Putin hatte schon vor 15 Jahren den Tschetschenienkrieg als Kampf gegen den internationalen Terror bezeichnet.

          In Berlin wird darauf hingewiesen, dass der Beginn von Putins „Operation Syrien“ Anfang September mit dem Zustandekommen einer fast kompletten Waffenruhe in der Ostukraine zusammenfällt. Das wird in Regierungskreisen als Beleg dafür gesehen, dass der russische Präsident die Lage in den Separatistengebieten unter Kontrolle hat, berichtet die F.A.S.

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