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Konflikt mit Iran : Saudi-Arabien schließt atomare Bewaffnung nicht aus

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Adel al-Dschubair, Staatsminister für Auswärtiges von Saudi Arabien, hält eine atomare Aufrüstung für denkbar. Bild: dpa

Wenn Iran zur Nuklearmacht würde, werden andere Länder aus der Region folgen. Saudi-Arabien betrachtet eine Atombombe als möglicherweise notwendigen Schutz seiner Bevölkerung.

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          Saudi-Arabien behält sich eine atomare Bewaffnung für den Fall vor, dass eine iranische Atombombe nicht verhindert werden kann. „Das ist definitiv eine Option“, sagte der Staatsminister für Auswärtiges, Adel al-Dschubair, in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur. Wenn Iran zur Nuklearmacht werde, würden andere Länder folgen. „Und Saudi-Arabien hat sehr klar gemacht, dass es alles tun wird, was möglich ist, um seine Bevölkerung zu schützen und um sein Staatsgebiet zu schützen.“

          Saudi-Arabien und Iran ringen um die Vorherrschaft im Nahen und Mittleren Osten, einer Region mit zahlreichen Konflikten wie den blutigen Kriegen in Syrien oder im Jemen. Iran arbeitet schon seit Jahrzehnten an der Nutzung der Atomkraft. 2015 schlossen die ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats und Deutschland ein Abkommen mit der Regierung in Teheran, um den Bau einer Atombombe zu verhindern. Im Gegenzug wurden Wirtschaftssanktionen aufgehoben.

          In der Präsidentschaft Donald Trumps stiegen die Vereinigten Staaten jedoch aus dem Abkommen aus und brachten es an den Rand des Scheiterns. Die Trump-Regierung will ein weitreichenderes Abkommen, das auch das iranische Raketenprogramm umfasst und die Einmischung Irans in regionale Konflikte stoppt. Saudi-Arabien unterstützt diese Haltung. „Wir glauben, dass Iran bisher nur auf Druck reagiert hat“, sagte Al-Dschubair. Zur Frage, ob er unter dem künftigen amerikanischen Präsidenten Joe Biden einen Kurswechsel befürchte, wollte er sich nicht äußern: „Das werden wir sehen.“

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