Putin greift jetzt nach Weißrussland
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Nachbarn: Wladimir Putin (links) und Alexander Lukaschenka Bild: dpa
Wladimir Putin will eine Annexion Weißrusslands erzwingen. Dabei pocht er auf die wirtschaftliche Abhängigkeit des Nachbarlandes. Nach der Krim hätte ein weiterer Anschluss für Osteuropa jedoch schwerwiegende Folgen. Ein Gastbeitrag.
Weißrussland ist seit der gescheiterten Demokratie-Bewegung von 2010 weitgehend aus der europäischen Öffentlichkeit verschwunden. Das könnte sich als Fehler erweisen. Das Land ist zum neuesten Schauplatz russischer Großmachtambitionen geworden. Weitgehend unbemerkt vom Westen verschärft Putin den Druck, Weißrussland in eine staatliche Union zu zwingen. Sie würde das Ende der weißrussischen Unabhängigkeit bedeuten und die strategische Lage in Mittelosteuropa gravierend verändern.
Der Kreml beruft sich auf den Unionsvertrag von 1996, der gemeinsame staatliche Institutionen und eine Währung vorsieht. Damals hieß der russische Präsident noch Boris Jelzin. Sein Pendant Lukaschenka sah sich auf Augenhöhe; vielleicht hoffte er sogar, er könne Präsident einer Union mit Russland werden.
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