Nach Explosions-Katastrophe : Deutschland sagt dem Libanon zehn Millionen Euro Soforthilfe zu
- Aktualisiert am
Eine Maschine steht auf dem Rollfeld des Flughafens Schönefeld und wird mit Hilfsgütern beladen. Bild: dpa
Bei einer internationalen Geberkonferenz soll beraten werden, wie dem krisengeschüttelten Land geholfen werden kann. Der Bundesaußenminister sagte schon vorab zehn Millionen Euro Soforthilfe zu.
Deutschland stellt dem Libanon nach der verheerenden Explosionskatastrophe in Beirut zehn Millionen Euro für Soforthilfemaßnahmen zur Verfügung. Das kündigte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) am Sonntag vor Beginn der internationalen Geberkonferenz für das Krisenland an.
„Die Menschen in Beirut brauchen unsere Hilfe und sie brauchen Anlass zur Hoffnung", erklärte Maas. „Die heutige Konferenz der wichtigsten Partner und Unterstützer Libanons ist ein wichtiges Signal – in allererster Linie für diejenigen, die unmittelbar von dem Unglück betroffen sind."
Libanon braucht Reformen
Maas mahnte Reformen im Libanon an. Das Land habe bereits vor der Katastrophe „vor überwältigenden Herausforderungen" gestanden. „Ohne dringend benötigte Reformen kann es weder nachhaltigen Wandel noch Stabilität geben." Die libanesische Bevölkerung fordere zu Recht, dass „Einzelinteressen und alte Konfliktlinien" überwunden würden und das Wohl der gesamten Bevölkerung vorangestellt werde.
Die Katastrophe könne Anlass für einen Neubeginn sein, erklärte Maas. „Nur wenn sich die Regierung ihrer Verantwortung stellt, transparent agiert und die Ursachen für die Explosion aufgeklärt werden, kann die Bevölkerung wieder Vertrauen fassen."
Am Dienstag hatten zwei gewaltige Explosionen die libanesische Hauptstadt Beirut erschüttert. Nach Behördenangaben wurden dabei mehr als 150 Menschen getötet und mehr als 6.000 weitere verletzt.
Bei der von Frankreich und der UNO organisierten Videokonferenz sollen Spenden für die humanitäre Nothilfe in dem ehemaligen Bürgerkriegsland gesammelt werden. Daran teilnehmen werden neben Frankreichs Präsident Emmanuel Macron unter anderem Präsident Donald Trump, EU-Ratspräsident Charles Michel und der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe, Janez Lenarcic.