Österreich, der Balkan und der Islamismus
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Nach dem Anschlag: Soldaten des österreichischen Bundesheeres am Dienstag, 3. November 2020, vor der französischen Botschaft in Wien Bild: dpa
Der islamistisch motivierte Attentäter von Wien hat Wurzeln in Nordmazedonien. Der auf dem Balkan praktizierte Islam gilt traditionell als liberal. Doch eine Minderheit meist junger Männer hat sich stark radikalisiert.
Wien ist die Hauptstadt des Balkans. Wer das für ein scherzhaftes Bonmot hält, kennt weder die Stadt noch die Statistiken. Ob in öffentlichen Verkehrsmitteln, auf Baustellen, beim Einkaufen oder im Caféhaus: Überall sind Sprachen von der Balkanhalbinsel zu hören.
Die anekdotische Evidenz wird durch Zahlen bestätigt. Nach den Deutschen stellen in Österreich Migranten aus Rumänien die größte Bevölkerungsgruppe unter den ausländischen Staatsangehörigen. Es folgen Zuwanderer aus Serbien, danach erst kommen Türken als viertgrößte Gruppe, gefolgt von Bosniern. Auch Kroaten, Bulgaren und Mazedonier bilden große Gemeinschaften. Insgesamt sind etwa eine halbe Millionen Zuwanderer mit ausländischer Staatsbürgerschaft vom Balkan in Österreich gemeldet. Fast ein Viertel der Landesbevölkerung hat Migrationshintergrund.
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