Der mutmaßliche chinesische Spionageballon, nachdem er am 4. Februar vor der Küste von South Carolina abgeschossen wurde Bild: Reuters
Noch bevor die Trümmerteile des mutmaßlichen Spionageballons ausgewertet sind, wird in Washington über die Art der chinesischen Mission spekuliert. Widersprüche gibt es auch in der amerikanischen Debatte.
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Erstmals seit dem Abschuss des mutmaßlichen Spionageballons musste sich eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums am Montag in einer regulären Pressekonferenz den Fragen von Journalisten stellen. Da wurde deutlich, wie sehr Peking sich in der Ballon-Affäre mit seinen Erklärungsversuchen verrannt hat. Mao Ning wurde nach dem zweiten Ballon gefragt, der am Wochenende über Lateinamerika gesichtet worden war. Auch der sei wegen der Wetterverhältnisse und seiner begrenzten Manövrierfähigkeit vom Kurs abgekommen und „unbeabsichtigt“ in den Luftraum lateinamerikanischer Länder hineingeflogen, sagte Mao. Auf die Frage, wie es denn sein könne, dass China die Kontrolle über gleich zwei seiner Ballons verloren habe, musste die Sprecherin passen. „Ich bin keine Expertin. Es ist mir nicht genehm, diese Frage zu beantworten“, sagte sie unter Rückgriff auf eine häufig genutzte chinesische Formulierung.
China hat sich auf die Version festgelegt, dass das von den Vereinigten Staaten als Spionageballon bezeichnete Flugobjekt rein wissenschaftlichen Zwecken gedient habe und dass es niemals in den amerikanischen Luftraum habe eindringen sollen. Zur Gesichtswahrung wirft Peking der amerikanischen Regierung vor, mit dem Abschuss des Flugobjekts überreagiert zu haben und die Affäre „aufzubauschen“. „Das ist inakzeptabel und unverantwortlich“, sagte Mao.
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