Kleiner Staat mit großen Sorgen
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Die Nationalflagge von Moldau Bild: dpa
Auch Moldau möchte in die EU aufgenommen werden, um seine Unabhängigkeit von Russland zu manifestieren. Die würde sich dadurch einen weiteren „gefrorenen Konflikt“ ins Haus holen.
Die Republik Moldau hat nur 2,6 Millionen Einwohner, Tendenz sinkend. Numerisch stellt der zwischen der Ukraine und Rumänien gelegene Kleinstaat also keine Herausforderung für die EU dar. Politisch ist das anders: Nähme die EU den Staat morgen als Mitglied auf, holte sie sich damit einen weiteren „gefrorenen Konflikt“ ins Haus. Seit dem Zerfall der Sowjetunion ist Moldau nämlich ein geteilter Staat. Die abtrünnige Region Transnistrien gehört zwar völkerrechtlich dazu, entzieht sich aber der Kontrolle der Regierung in Chișinău. Stattdessen ist dort mit politischer, wirtschaftlicher und militärischer Unterstützung Moskaus ein international nicht anerkannter Quasistaat entstanden, die „Transnistrische Moldauische Republik“.
Obwohl Transnistrien alles andere als demokratisch ist, lässt sich nicht sagen, dass die ganz überwiegend russischsprachige Bevölkerung dieses im regionalen Vergleich recht stark industrialisierten Landstrichs nach einer Wiedervereinigung mit dem Rest der Republik strebt – im Gegenteil.
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