„Beim ersten Mal war ich sechs Jahre alt“
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Schriftzug an einer Wand in Paris am 19. Januar gegen Olivier Duhamel, der seinen Stiefsohn jahrelang missbraucht haben soll. Bild: AP
Unter dem Hashtag #metooinceste berichten Tausende Franzosen auf Twitter über Inzest und sexuelle Gewalt in ihrer Kindheit. Jede zehnte Person hat laut einer Umfrage Erfahrungen mit Inzest gemacht. Präsident Macron ist gefordert.
Das Schweigen über Inzest und sexuelle Gewalt an Kindern in Frankreich ist gebrochen. Seit Tagen berichten Tausende Opfer unter dem Hashtag #metooinceste auf Twitter über ihre schrecklichen Kindheitserfahrungen. In die Debatte hat sich jetzt auch Präsident Emmanuel Macron eingemischt. In einer Videoaufzeichnung richtete er sich an die Opfer: „Ich möchte Ihnen sagen: Wir sind hier, wir hören Ihnen zu, wir glauben Ihnen. Sie werden nie wieder allein sein.“

Politische Korrespondentin mit Sitz in Paris.
Er werde sich dafür einsetzen, stärker als bislang gegen Kindesmissbrauch vorzugehen. In Kinderzimmern seien „Leben zerstört“ worden, sagte Macron. „Wir müssen die Aussagen von Opfern auch noch Jahre später hören und aufnehmen. Wir müssen sie begleiten, wir müssen die Kriminellen für die begangenen Taten bestrafen und jeden Rückfall verhindern“, sagte der Präsident. Er wolle sich der Opfer annehmen, deren Kindheit gestohlen worden sei. Die Regierung soll sich in den kommenden Tagen mit einer Verschärfung der entsprechenden Gesetze befassen.
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