Wenn das Licht ausgeht
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Hausaufgaben bei Kerzenschein in Soweto während eines Stromausfalls am 2. Februar 2020. Bild: Reuters
In Südafrika ist vom früheren Optimismus nicht viel übrig, das Land kommt nicht aus der Krise. Der Besuch Angela Merkels soll signalisieren, dass Deutschland dennoch weiter Hoffnungen in Präsident Ramaphosa setzt.
Es klingt unheilvoll wie eine Sturmwarnung: „Loadshedding der Stufe zwei in den kommenden Tagen“, melden südafrikanische Medien am vergangenen Wochenende. Bewohner des Landes wissen sofort, was los ist. „Load-Shedding“ bedeutet Stromabschaltung, und bei Stufe zwei fließt zweimal pro Tag jeweils zweieinhalb Stunden lang kein Strom. Dann schließen kleinere Läden, Ampeln fallen aus, nachts wird es in sonst lebendigen, erleuchteten Stadtteilen stockdunkel. Die Strommenge, die je Stufe vom Netz genommen wird, entspricht dem Ausstoß eines mittelgroßen Kohlekraftwerks.
Seit dem September vergangenen Jahres musste der staatliche Versorger Eskom an 21 Tagen den Strom abdrehen – öfter als es am Kap der Guten Hoffnung gestürmt hat. Ausgerechnet in dieser Woche könnte es wieder so weit sein, wenn Südafrika – die führende Volkswirtschaft auf dem Kontinent und das einzige afrikanische Land in der Gruppe der G20 – Bundeskanzlerin Angela Merkel empfängt. Es ist ihr zweiter offizieller Besuch nach 13 Jahren – dazwischen lag nur eine Stippvisite 2010 zur Fußball-WM – und der dritte eines deutschen Kanzlers. Den ersten unternahm Helmut Kohl 1995, ein Jahr nach der Wahl Nelson Mandelas zum ersten schwarzen Staatspräsidenten.
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