https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/merkel-sagt-niger-hilfe-im-kampf-gegen-illegale-migration-zu-15740298.html

Kampf gegen illegale Migration : Merkel will enger mit Niger zusammenarbeiten

  • Aktualisiert am

Bundeskanzlerin Angela Merkel empfängt den Präsidenten des Niger, Mahamadou Issoufou im Schloss Meseberg Bild: AFP

Die Bundeskanzlerin hat Nigers Staatschef Issoufou weitere Hilfen für Sicherheit und Wirtschaft in Aussicht gestellt. Dieser sieht die Lösung der „Probleme im Zusammenhang mit illegaler Migration“ in der Schaffung von Arbeitsplätzen.

          1 Min.

          Deutschland will mit dem Niger bei den Themen Sicherheit und Zuwanderung stärker kooperieren. Der westafrikanische Staat arbeite beim Kampf gegen die illegale Migration bereits heute „sehr erfolgreich“ mit Berlin zusammen und leiste dabei „herausragende Arbeit“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwochabend vor Gesprächen mit Nigers Präsidenten Mahamadou Issoufou im brandenburgischen Schloss Meseberg.

          Um illegale Zuwanderung nach Europa zu verhindern, müssten „Entwicklungschancen für die Menschen in den betroffenen Regionen“ geschaffen werden, sagte Merkel. Der Niger sei dabei vor allen Dingen als Transitland betroffen. Sie verwies darauf, dass die finanziellen Hilfen bei der Entwicklungszusammenarbeit bereits verdoppelt worden seien. Auch im Kampf gegen den „Terrorismus“ sicherte Merkel dem Land Unterstützung zu.

          Laut Issoufou liegt die Lösung der „Probleme im Zusammenhang mit illegaler Migration“ in der Schaffung von Arbeitsplätzen, „gerade auch für Jugendliche“. Um diese Arbeitsplätze zu schaffen, brauche sein Land „erhebliche Investitionen nicht nur im Bereich der Landwirtschaft, sondern auch im Bereich der Industrie“, sagte er.

          Wichtig sei zudem die Schaffung einer Freihandelszone in Afrika und die „Unterstützung der Sicherheitskräfte“. Issoufou mahnte zur Senkung der Migration überdies eine Stabilisierung der Lage in Libyen an. Dies sei nicht nur im Interesse des Niger, sondern auch Europas, „weil Libyen ein Land ist, das zur illegalen Migration beiträgt“.

          Merkel hatte sich bereits am Dienstag bei einer Diskussionsveranstaltung mit Bürgern in Jena für eine enge Partnerschaft mit Afrika ausgesprochen, um die Zuwanderung nach Europa zu steuern. Das Ziel müssten Vereinbarungen sein, mit denen „beide Seiten gewinnen“, sagte Merkel. Afrikanische Staaten könnten laut Merkel Migranten zurücknehmen, die nicht rechtmäßig nach Europa gekommen seien und kein Asyl bekämen.

          Weitere Themen

          Topmeldungen

          Das Umweltbundesamt am Wörlitzer Platz in Dessau-Roßlau

          Kritik am Umweltbundesamt : Eine Behörde, die nerven will

          Das Umweltbundesamt soll die Politik beraten – Kritiker finden, es mache selbst Politik. Amtschef Dirk Messner sagt: Seine Behörde dürfe nicht schweigen.
          Lieber hier Arbeiten oder doch ab ins Büro?

          Neue Arbeitswelt : Heftiger Hickhack ums Homeoffice

          Ein Viertel der Beschäftigten arbeitet häufig von daheim. Doch zeigen Arbeitgeber jetzt öfter rote Linien auf – und scheuen sich nicht vor Konflikten mit den Betriebsräten.

          Newsletter

          Immer auf dem Laufenden Sie haben Post! Die wichtigsten Nachrichten direkt in Ihre Mailbox. Sie können bis zu 5 Newsletter gleichzeitig auswählen Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.
          Vielen Dank für Ihr Interesse an den F.A.Z.-Newslettern. Sie erhalten in wenigen Minuten eine E-Mail, um Ihre Newsletterbestellung zu bestätigen.