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Lukrative Nebentätigkeit? : Ehemalige britische Minister gehen Aktivisten auf den Leim

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Der ehemalige britische Gesundheitsminister Matt Hancock bei einem Marathon im Jahr 2021 Bild: dpa

Der ehemalige Gesundheitsminister Matt Hancock forderte für Beratungsleistungen einen Tagessatz von 10.000 Pfund. Die Oppositionspartei Labour nannte das Verhalten „schändlich“.

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          Mit ihrer Bereitschaft, gegen Tausende Pfund Honorar eine von Aktivisten erfundene Firma zu beraten, haben britische Ex-Regierungsmitglieder für Entrüstung gesorgt. Wie in einem Video zu sehen ist, das die Gruppe Led by Donkeys veröffentlichte, forderte der ehemalige Gesundheitsminister Matt Hancock 10.000 Pfund (11.340 Euro) Tageshonorar.

          Ex-Wirtschaftsminister Kwasi Kwarteng verlangte mindestens 10.000 US-Dollar (9280 Euro) Aufwandsentschädigung pro Monat. Die Oppositionspartei Labour nannte das Verhalten „schändlich“. Die konservativen Abgeordneten nutzen ihre „vom Steuerzahler finanzierten Büros“, um „ihre Taschen zu füllen“.

          Videotelefonate mit getarnter Journalistin

          Britischen Parlamentariern sind Zweitjobs nicht verboten, und es gibt keine Höchstgrenzen für Gehälter. Für Kritik sorgte aber, dass die Politiker hohe Einnahmen erzielen wollten, während ihre Wähler unter steigenden Kosten für Energie und Lebensmitteln leiden.

          Led by Donkeys hatte das angeblich interessierte Unternehmen aus Südkorea erfunden. Eine südkoreanische Journalistin gab sich als Vizepräsidentin für internationale Beziehungen aus und sprach mit mehreren Politikern per Video darüber, ob sie als Berater tätig werden könnten.

          Der einflussreiche Abgeordnete Graham Brady, der dem Clip zufolge 60 000 Pfund Jahreshonorar forderte, sagte dem Sender Sky News, er habe sich an die parlamentarischen Vorgaben gehalten.

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