https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/kosovo-konflikt-barrikaden-und-schuesse-im-norden-des-landes-18212976.html

Kosovo-Konflikt : Spannungen im Norden des Kosovos – Barrikaden und Schüsse

  • Aktualisiert am

Gendarmerie und Sicherheitskräfte blockieren die Straße im Rahmen von Sicherheitsmaßnahmen rund um die Stadt, während in der Nähe der kosovarisch-serbischen Grenze am 31. Juli 2022 in Mitrovica, Kosovo, Luftschutzsirenen zu hören sind. Bild: Getty

An der Grenze zwischen Serbien und Kosovo soll es zu Spannungen und Schüssen gekommen sein. Grund dafür sind neue Einreisebestimmungen.

          1 Min.

          Im überwiegend serbisch bevölkerten Norden des Kosovos haben militante Serben am Sonntag Barrikaden errichtet. Unbekannte hätten außerdem Schüsse in Richtung kosovarischer Polizisten abgegeben, verletzt worden sei dabei niemand, teilte die Polizei in Prishtina am späten Sonntagabend mit. Die Sicherheitslage im Norden des Kosovos sei angespannt, teilte die NATO-Mission KFOR am Abend mit. Sie beobachte die Situation genau und sei gemäß ihrem Mandat „bereit, einzugreifen, sollte die Stabilität gefährdet sein.“ Die NATO-geführte Mission konzentriere sich jeden Tag darauf, ein sicheres Umfeld und Bewegungsfreiheit für alle Menschen im Kosovo zu garantieren.

          Maßnahme auf Gegenseitigkeit

          Zu den Spannungen kam es, weil die kosovarischen Behörden ab Montag (00.00 Uhr) an den Grenzübergängen keine serbischen Personaldokumente mehr anerkennen. Serben mit derartigen Papieren müssen sich an der Grenze ein provisorisches Dokument ausstellen lassen.

          Nach kosovarischer Lesart handelt es sich um eine Maßnahme, die auf Gegenseitigkeit beruht. Kosovarische Bürger müssen sich schon seit längerer Zeit beim Grenzübertritt nach Serbien ein provisorisches Dokument ausstellen lassen, weil die serbischen Behörden die kosovarischen Papiere nicht anerkennen.

          Militante Serben blockierten am Sonntag die Zufahrtswege zu zwei Grenzübergängen nach Serbien mit Barrikaden. Das heute fast ausschließlich von Albanern bewohnte Kosovo hatte früher zu Serbien gehört. 2008 hatte es sich für unabhängig erklärt. Serbien erkennt die Eigenstaatlichkeit des Kosovos nicht an und beansprucht dessen Staatsgebiet für sich. Im Rahmen der internationalen Mission ist auch die Bundeswehr seit 1999 im Kosovo stationiert.

          Weitere Themen

          „Wir haben einen Deal“

          Serbien und Kosovo : „Wir haben einen Deal“

          Zwölf Stunden haben die Verhandlungen zwischen Serbien und dem Kosovo über die Normalisierung ihrer Beziehungen gedauert. Am Ende verkündet EU-Außenbeauftragter Josep Borrell eine weitgehende Einigung.

          Sieben Milliarden Euro für Erdbebenopfer

          Geberkonferenz : Sieben Milliarden Euro für Erdbebenopfer

          Auf einer von der EU und Schweden ausgerichteten Geberkonferenz verspricht die internationale Gemeinschaft sieben Milliarden Euro an Hilfe. Doch das deckt nur einen kleinen Teil der Schäden ab.

          Topmeldungen

          Wissenschaftspolitiker möchten die Besten von Ihnen in den Hochschulen halten. Wie erst ist das gemeint? Die Teilnehmer dieser Bachelor-Abschlussfeier der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt mussten ihre Talare mieten.

          Das neue WissZeitVG : Drei Jahre? Nichts wie weg!

          Nach beispiellosem Protest folgte der Veröffentlichung der Eckpunkte die Ankündigung der Überarbeitung: Der Gesetzentwurf für Zeitverträge in der Wissenschaft würde die Besten vergraulen. Ein Gastbeitrag.
          Hütchen der Spurensicherung stehen auf dem Uhlandhof auf einer Schubkarre.

          Mordanschlag auf FDP-Kreisrat : „Das kann keine Zufallstat sein“

          Die Schüsse auf den Göppinger FDP-Politiker Georg Gallus fallen mit einer ganzen Reihe mysteriöser Schussattacken zusammen. Doch Parteikollegen sind sich sicher, dass der 65 Jahre alte Politiker nicht zufällig attackiert wurde.

          Newsletter

          Immer auf dem Laufenden Sie haben Post! Die wichtigsten Nachrichten direkt in Ihre Mailbox. Sie können bis zu 5 Newsletter gleichzeitig auswählen Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.
          Vielen Dank für Ihr Interesse an den F.A.Z.-Newslettern. Sie erhalten in wenigen Minuten eine E-Mail, um Ihre Newsletterbestellung zu bestätigen.