Der Chef der „Bestie“ geht
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Luca Morisi und Matteo Salvini 2019 in Rom Bild: Picture-Alliance
Matteo Salvinis Aufstieg wäre ohne die „la bestia“ genannte Kommunikationsmaschine kaum vorstellbar gewesen. Doch nun verabschiedet sich deren Erfinder und Leiter. Den Lega-Vorsitzenden trifft das zur Unzeit.
Vom Ende einer Epoche ist schon die Rede: Luca Morisi hat seinen Job gekündigt. Mit dem Namen dürften selbst viele politisch Interessierte in Italien wenig anzufangen wissen. Doch für Matteo Salvini, den Chef der rechtsnationalen Partei Lega und früheren Innenminister, hat der 47 Jahre alte Spindoktor und Kommunikationsprofi aus Mantua gewiss Epochales geleistet. Nun hat Morisi, der 1997 an der Universität Verona mit einer Arbeit über den dänischen Philosophen Sören Kierkegaard promoviert wurde, die Führung von „la bestia“ aus der Hand gegeben. Aus familiären Gründen, wie er mitteilte.
„Die Bestie“ – so heißt die Kommunikationsmaschine Salvinis, die nach Morisis Aussage „rund um die Uhr“ die sozialen Medien in Wort und Bild mit politischen und privaten Mitteilungen und Befindlichkeiten des Lega-Chefs füttert. Salvinis Aufstieg zur maßgeblichen Gestalt der italienischen Politik wäre ohne Morisis „Bestie“ kaum möglich gewesen. Morisis Abgang kommt für Salvini zur Unzeit: Der zunehmend irrlichternde Lega-Chef droht die Kontrolle über die Partei zu verlieren.
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