Treffen mit Blinken : Kolumbiens Präsident wirbt für neue Drogenpolitik
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Pakete mit Kokain liegen aufgereiht auf dem Boden nach einem Einsatz im Februar in Bogotá, bei dem rund vier Tonnen der Droge beschlagnahmt wurden. Bild: dpa
Mit einer Landreform will der neue kolumbianische Präsident Petro die Bauern vom Koka-Anbau abbringen. Jetzt warb er in den USA für sein Projekt.
Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro hat bei den Vereinigten Staaten für seine neue Drogenpolitik geworben. „Wenn wir die Landreform wie im Friedensvertrag vereinbart umsetzen, wäre das eine Schranke gegen die Produktion von Drogen“, sagte Petro nach einem Arbeitstreffen mit US-Außenminister Antony Blinken in Bogotá am Montag (Ortszeit). Kolumbien könne aufhören, ein Land des Drogenhandels zu sein, indem es landwirtschaftlich und industriell produziere.
Blinken sagte, sein Land unterstütze den umfassenden Ansatz Petros im Kampf gegen den Drogenhandel. Kolumbien ist der wichtigste Verbündete der Vereinigten Staaten in Südamerika. Jahrzehnte des Kriegs gegen die Drogen, Milliarden US-Dollar an Finanzhilfen und ein Friedensvertrag mit der Guerilla-Organisation Farc im Jahr 2016, die sich vor allem mit Drogenhandel und Schutzgeldern finanziert hatte, haben den großflächigen Anbau von Koka in Kolumbien bisher aber nicht stoppen können.
Aus Koka wird Kokain hergestellt. Kolumbien ist vor Peru und Bolivien einer der größten Produzenten von Kokain auf der Welt; ein großer Teil des Kokains wird in die USA geschmuggelt.
Der neue linksgerichtete Präsident Petro, ein ehemaliger Guerillero, hatte nach seinem Amtsantritt im August angekündigt, neue Wege im Kampf gegen den Drogenhandel zu gehen. In seiner ersten Rede vor der UN-Generalversammlung erregte er Aufsehen, als er unter anderem sagte, dass der irrationale Krieg gegen Drogen und die Zerstörung des Amazonasgebiets das Versagen der Menschheit zeigen würden.