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Nach den Panzerlieferungen : Erst mal abwarten

  • -Aktualisiert am

Ein Kampfflugzeug vom Typ Eurofighter Typhoon der deutschen Luftwaffe in Estland Bild: dpa

Dass die Ukraine nun auch Kampfflugzeuge fordert, ist nicht verwunderlich. Aber der Westen sollte erst einmal beobachten, welche Wirkung die Panzerlieferungen haben.

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          Ein Merkmal der westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine war in den ersten Monaten, dass die Wirkung von neuen Systemen erst einmal abgewartet wurde. In der Panzerfrage ist dieses Prinzip aufgeweicht worden, denn die Entscheidung für die Kampfpanzer erfolgte, als die Schützenpanzer noch gar nicht geliefert waren.

          Militärisch hatte das Sinn, Stichwort Gefecht der verbundenen Waffen, aber es mindert das viel zitierte Eskalationsrisiko nicht. Dass der amerikanische Präsident bei der Bekanntgabe der Abrams-Lieferung ausdrücklich darauf hinwies, dass dieser Schritt nicht als offensive Bedrohung Russlands zu verstehen sei, zeigt, dass Bidens Zögern nicht nur technische und logistische Gründe hatte.

          Die Nöte Strack-Zimmermanns

          Das Problem entsteht natürlich auch bei allen weiteren Waffen, mit denen die Kampfkraft der Ukraine gesteigert werden kann. Es ist nicht verwunderlich, dass Kiew jetzt Kampfflugzeuge fordert. Ein überfallenes Land will alles, was ihm auf dem Schlachtfeld hilft. Trotzdem sollte der Westen erst einmal beobachten, wie sich die Panzerlieferungen an der Front auswirken. Die erwarteten Offensiven, bei denen sie zum Einsatz kommen sollen, haben noch nicht einmal begonnen.

          Man kann die westliche Strategie nicht nur an den Interessen der Ukraine ausrichten, das war schon immer ein Defizit von Teilen der deutschen Debatte. Kein Wunder, dass nun als erste Strack-Zimmermann in Argumentationsnöte gerät.

          Nikolas Busse
          Verantwortlicher Redakteur für Außenpolitik.

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