Die neuen starken Männer in Putins Staat
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Ramsan Kadyrow, Machthaber der russischen Provinz Tschetschenien, spricht vor etwa 10.000 Soldaten in der tschetschenischen Regionalhauptstadt im März 2022. Bild: dpa
Der Tschetschene Kadyrow und der Petersburger Prigoschin inszenieren sich vor Russlands Präsidenten als „effektive Manager“ des Krieges. Sie profitieren vom schwachen Militär.
Zwei Männer, die als Wladimir Putins Ausputzer auftreten, suchen die Öffentlichkeit. Der eine ist Ramsan Kadyrow. Der Tschetschenenführer veröffentlicht Videos seiner Söhne, 14, 15 und 16 Jahre alt, halbwüchsige Burschen in Flecktarn. Erst schießen sie auf einem Übungsplatz mit Gewehren und einem Schützenpanzer. Dazu läuft Musik wie aus einem Actionfilm. Dann sieht man die Jungen in einem Graben zwischen Büschen, angeblich in der Ukraine. Jetzt schießen sie in Richtung eines unsichtbaren Feindes, feuern eine Panzerfaust ab. „Zum Schutz von Familie, Volk und Vaterland“, kommentiert Kadyrow.
Der andere ist Jewgenij Prigoschin. Der Geschäftsmann zeigt sich in einem Video mit vier Sträflingen im Dunkeln auf einer Terrasse. Als Einzigem in dem Clip fehlen ihm keine Gliedmaßen. Die Sträflinge sind für Prigoschin in Putins Krieg gezogen, wurden verstümmelt und begnadigt. Einer der Männer wurde verurteilt, weil er einen Richter mit Hantel und Schürhaken erschlagen hat. Jetzt fehlt ihm das rechte Bein unterhalb des Knies. „Der Rechtsbrecher wurde zum Kriegshelden“, sagt Prigoschin zu ihm.
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