Russischer Geldwäsche-Skandal belastet Schweizer Ermittler
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Das Grab des zu Tode gefolterten russischen Wirtschaftsprüfers Sergej Magnitskij in Moskau Bild: dapd
Im Korruptionsskandal um den Weltfußballverband Fifa machte die Schweizer Justiz schon keine gute Figur. Jetzt droht ihr ein noch größerer Skandal: Ließen sich eidgenössische Ermittler von Russland bestechen?
Mark Pieth bezeichnet die Schweiz als „Piratenhafen“, in dem dubiose Akteure aus aller Welt Geld horten und korrupte Sportverbände weitgehend unreguliert vor sich hin wursteln können. Immer wieder geißelt der Basler Strafrechtler und Fachmann für Korruptionsbekämpfung die Unfähigkeit der Schweizer Justiz, den Sumpf um den Weltfußballverband Fifa trockenzulegen. Doch der Fall, der jetzt an die Öffentlichkeit komme, gehe weit über das Versagen im Fifa-Ermittlungskomplex hinaus, sagt Pieth im Gespräch mit der F.A.Z. „Das ist eine Bombe. Der Schweiz droht ein enormer Reputationsschaden.“
In dem Fall, von dem Pieth spricht, geht es um den gewaltsamen Tod des russischen Wirtschaftsprüfers Sergej Magnitskij; um russische Staatsdiener, die illegal erworbene Gelder über Konten in der Schweiz gewaschen haben sollen; um Schweizer Strafermittler, die sich von ihren Kollegen in Russland zu Ausflügen einladen ließen. Und um die Glaubwürdigkeit der Schweizer Bundesanwaltschaft, deren Chef Michael Lauber im August zurücktreten musste und die sich dem Vorwurf der Bestechlichkeit ausgesetzt sieht.
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