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Jordanien : Geiselnahme in Touristenstadt Karak beendet

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Die jordanische Polizei beendete die Geiselnahme in der Kreuzritter-Burg in der jordanischen Touristenstadt Karak. Bild: Reuters

Die jordanische Polizei hat vier Geiselnehmer erschossen, die sich in einer Kreuzritter-Burg verschanzt hatten. Mindestens zehn Menschen konnten befreit werden, darunter auch ausländische Touristen.

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          Jordanische Sicherheitskräfte haben am Sonntag eine Geiselnahme in einer mittelalterlichen Burg in der südlichen Touristenstadt Karak beendet. Sie töteten nach eigenen Angaben dabei vier Angreifer. Die Gruppe bewaffneter Männer habe automatische Waffen bei sich geführt und große Mengen an Sprengstoff versteckt. Die Angreifer hatten sich zuvor auf der Burg verschanzt und nahmen 14 Geiseln, wie die unabhängige Zeitung „Al-Ghad“ meldete. Darunter waren auch Urlauber aus dem Ausland.

          Mindestens zehn Menschen seien aus der Gewalt der Gruppe befreit worden, teilte die Polizei mit. Die Sicherheitskräfte erschossen vier Täter. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Petra am späten Sonntagabend. Zuvor hatten Bewaffnete zehn Menschen getötet, darunter eine kanadische Touristin, zwei jordanische Zivilisten und sieben Sicherheitskräfte. Weitere 30 Menschen, darunter zwei Ausländer, wurden verletzt.

          Nach Informationen der Zeitung „Al-Ghad“ hatten Unbekannte zunächst das Feuer auf ein Polizeiauto in Kerak eröffnet. Danach verschanzten sich fünf oder sechs Bewaffnete in der bei Urlaubern beliebten mittelalterlichen Burg der Stadt, die östlich des Toten Meeres liegt. Von dort sollen sie auf das Hauptquartier der Sicherheitskräfte geschossen haben. Bis in den späten Abend waren Schüsse zu hören. Unter den Geiseln waren laut „Al-Ghad“ malaysische Staatsangehörige. Zunächst bekannte sich keine Gruppe zu der Tat.

          Über die Lautsprecher der Moscheen nahe der Sehenswürdigkeit wurden die Menschen lokalen Medien zufolge aufgefordert, die Umgebung wegen des Gefechts zwischen den Bewaffneten und den Einsatzkräften zu verlassen.

          Wer hinter dem Überfall steckt, war zunächst unklar. In der konfliktreichen arabischen Welt gilt das Königreich Jordanien als eines der stabilsten Länder. Wegen zahlreicher Kulturdenkmäler zieht es auch viele ausländische Touristen an. Tödliche Konflikte und Anschläge sind vergleichsweise selten. Zu einem tödlichen Anschlag auf das Militär bekannte sich im Juni allerdings die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS).

          Das Land hat außerdem Hunderttausende Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen und befürchtet, dass darunter auch Kämpfer des IS sind. Zudem ist Jordanien einer der wenigen arabischen Staaten, der sich an der von den Vereinigten Staaten geführten Allianz gegen den IS beteiligt und hart gegen Sympathisanten des IS vorgeht.

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