
Japans neue Härte
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Der japanische Ministerpräsident Fumio Kishida inspiziert einen Panzer der Selbstverteidigungskräfte des Landes Bild: AP
Japan fürchtet, dass China in Taiwan dem russischen Beispiel folgen könnte. Der Ukrainekrieg ist der Katalysator einer außenpolitischen Neupositionierung, die auch Spannungen in Kauf nimmt.
Auch in Japan scheint sich eine Zeitenwende zu vollziehen. Ministerpräsident Fumio Kishida hat beim G-7-Treffen bekräftigt, die Verteidigungsausgaben in den kommenden fünf Jahren substanziell zu erhöhen. Zügig hatte das Land im Einklang mit den anderen Staaten der Gruppe schon scharfe Wirtschaftssanktionen gegen Russland beschlossen. Japan schickte Hilfsgüter nach Kiew und nimmt Flüchtlinge aus der Ukraine auf. Kishida wirbt in Indien und in südostasiatischen Ländern für Härte gegen den russischen Aggressor und für eine regelbasierte Ordnung im indopazifischen Raum. Japan sieht sich als Botschafter liberaler und demokratischer Werte in Asien. Erstmals nimmt der japanische Ministerpräsident in dieser Woche an einem NATO-Gipfel teil.
All das kommt mit einer Entschiedenheit, die für japanische Verhältnisse überrascht und die es 2014 nach der russischen Annexion der Krim nicht gab. Die damalige Regierung von Shinzo Abe hoffte noch, mit Russland zu einem Friedensvertrag und zu einer Einigung im Territorialstreit um vier Inseln der südlichen Kurilen zu kommen, die Moskau nach dem Zweiten Weltkrieg annektiert hatte. Diese Hoffnung trog.
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