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An der Spanischen Treppe : Klimaaktivisten färben Wasser in römischem Brunnen schwarz

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Brunnenwasser gefärbt: Aktivisten der „Ultima Generazione“ („Letzten Generation“) am 1. April 2023 in Rom an der bekannten Spanischen Treppe Bild: EPA

Sie protestierten mit der Aktion gegen die Haltung der Politik zu fossilen Brennstoffen. Zwei Männer und eine Frau wurden festgenommen.

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          Eine Gruppe von Klimaaktivisten hat schwarze Flüssigkeit in die Fontana della Barcaccia an der berühmten Spanischen Treppe in Rom geschüttet. Die Mitglieder der Gruppierung „Ultima Generazione“ („Letzte Generation“) protestierten nach eigenen Angaben mit der Aktion am Samstag gegen die Haltung der Politik zu fossilen Brennstoffen. Die Flüssigkeit, die sie im Wasser des Brunnens verteilten, basiert ihren Angaben zufolge auf Holzkohle.

          Die Protestaktion sollte nach Angaben der Aktivisten an das „Weltuntergangsszenario“ erinnern. Auf dieses steuere die Menschheit zu, „während wir alle weiter aufs Gaspedal drücken: Dürren wechseln sich mit verheerenden Fluten ab, die dem Leben auf der Erde ein Ende setzen, dazu Hitzewellen“. Um die Erderwärmung und die katastrophalen Folgen für Menschen und Tiere zu bremsen, müsste der Einsatz fossiler Brennstoffe gestoppt werden, teilten die Aktivisten mit.

          Medienberichten zufolge wurden zwei Männer und eine Frau nach der Protestaktion in dem Brunnen am Fuße der weltbekannten Spanischen Treppe festgenommen. Erst jüngst hatten zwei Umweltaktivisten den historischen Palazzo Vecchio in Florenz mit Farbe beschmiert.

          Der geschwärzte Brunnen in Italien ist Teil einer Serie von Aufsehen erregenden Protestaktionen in ganz Europa, mit denen die „Letzte Generation“ auf den Klimanotstand aufmerksam machen und Politiker zum schnelleren Handeln bringen will. Zuvor hatten die Aktivisten bereits zahlreiche andere Kunstwerke und Kulturstätten mit Farbe, Kartoffelbrei oder Suppe attackiert. Zudem kleben sich Mitglieder der Gruppe immer wieder auf Straßen fest und sorgen so für massive Verkehrsbehinderungen.

          Die Einwohner Roms kennen den bootförmigen Brunnen des Bildhauers Pietro Bernini aus dem 17. Jahrhundert als „Barcaccia“. Nach Angaben der Aktivisten ist sein Bau von einer Volkslegende inspiriert. Demnach soll im Jahr 1598 der Tiber so überflutet gewesen sein, dass er ein Boot („una barca“) auf dem Platz anspülte.

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