Schatten auf der Lichtgestalt
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Als Kämpfer für die Rechte von Migranten bekannt geworden: Aboubakar Soumahoro am 13. Oktober 2022 in Rom. Bild: Picture Alliance
Es ist einsam geworden um den italienischen Abgeordneten Aboubakar Soumahoro: Dem steilen Aufstieg des Hoffnungsträgers der Linken folgte ein rasanter Fall. Er sieht sich als Opfer einer Kampagne.
Das Bild war ikonisch. Sollte es wohl auch sein. Zur konstituierenden Sitzung des italienischen Parlaments am 13. Oktober kam Aboubakar Soumahoro, neu gewählter Abgeordneter des Parteienbündnisses von Linken und Grünen, mit Anzug und Krawatte – und mit schlammverschmierten Gummistiefeln. Die rechte Hand reckte er – zur Faust geballt – in die Höhe. Ein Zeichen dafür, dass er weiter kämpfen würde für bessere Arbeits- und Lebensverhältnisse eingewanderter Landarbeiter, die als moderne Sklaven auf Italiens Feldern ausgebeutet werden.
Damals war Soumahoro noch ein Hoffnungsträger der italienischen Linken. Inzwischen ist der derzeit einzige schwarze Abgeordnete nicht einmal mehr Teil der Fraktion. Auslöser für das Zerwürfnis zwischen ihm und dem Parteienbündnis von Linken und Grünen waren Ermittlungen gegen zwei Organisationen, die von Soumahoros Frau und deren Mutter geführt wurden: die landwirtschaftliche Kooperative „Karibu“ und die Hilfsorganisation für Migranten „Consorzio Aid“. Die Staatsanwaltschaft von Latina, einer Provinzhauptstadt südöstlich von Rom, ermittelt wegen des Verdachts auf schweren Betrug, der Rechnungsfälschung und der Veruntreuung öffentlicher Mittel.
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