Bemerkungen aus BJP : Islamfeindliche Äußerungen lösen Ausschreitungen in Indien aus
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Unter anderem in der Stadt Prayagraj kam es zu Zusammenstößen zwischen Polizisten und Demonstranten. Bild: Reuters
In mindestens zwei Städten sind Polizisten gegen Demonstranten vorgegangen, die Beamte mit Steinen bewarfen. Auslöser der Proteste waren abfällige Bemerkungen aus der hindunationalistischen Regierungspartei BJP.
In Indien ist es nach islamfeindliche Äußerungen aus den Reihen der Regierungspartei BJP zu gewaltsamen Protesten gekommen. In mindestens zwei Städten gingen Polizisten am Freitag gegen Demonstranten vor, die die Beamten mit Steinen bewarfen. Laut der Polizei wurden mehr als 100 Demonstranten in Bundesstaat Uttar Pradesh festgenommen. In der dort gelegenen Stadt Prayagraj setzten Bereitschaftpolizisten Tränengas ein. In der Hauptstadt des Bundesstaates Jharkhand, Ranchi, wurden mehrere Polizisten durch Steinwürfe verletzt. Auch andernorts gab es Proteste, die aber friedlich blieben. Auslöser waren abfällige Bemerkungen zweier inzwischen ehemaliger Vertreter der hindunationalistischen Bharatiya Janata Party (BJP).
Parteisprecherin Nupur Sharma wurde vom Dienst suspendiert, der andere BJP-Vertreter aus der Partei ausgeschlossen. Die Äußerungen, die sich auf das Leben des Propheten Mohammed bezogen, haben der Regierung von Ministerpräsident Narendra Modi auch Kritik aus dem Ausland eingebracht - darunter von einigen Golfstaaten. Im Bundesstaat Gujarat, der Heimat von Regierungschef Modi, forderten Demonstranten die Verhaftung Sharmas. Sie war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Vergangene Woche hatte sie erklärt, sie habe keine religiösen Gefühle verletzen wollen. Die BJP riet ihren Mitgliedern zu besonderer Vorsicht bei öffentlichen Äußerungen über Religionen und distanzierte sich von Beleidigungen von Glaubensgemeinschaften.