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„Islamischer Staat“ : IS-Terroristen enthaupten britischen Entwicklungshelfer

  • Aktualisiert am

IS-Terroristen haben eine britische Geisel enthauptet Bild: AP

Ein neues Video der Islamisten zeigt die Ermordung eines britischen Entwicklungshelfers. Der Mann müsse sterben, weil Großbritannien die Peschmerga-Kämpfer aufrüste, heißt es in dem Video. Premierminister Cameron kündigte an, die Täter zu jagen.

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          Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) hat im Internet Videobilder veröffentlicht, auf denen die Enthauptung der britischen Geisel David Haines zu sehen ist. Premierminister David Cameron reagierte bestürzt und kündigte an, die Täter zu verfolgen. „Dies ist ein verabscheuenswürdiger und entsetzlicher Mord an einem unschuldigen Mitarbeiter. Es ist eine Tat des schieren Bösen“, ließ er in einer Erklärung mitteilen. „Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um diese Mörder zu jagen und vor Gericht zu stellen, wie lange es auch dauern mag.“

          Der amerikanische Präsident Barack Obama sprach von einem barbarischen Akt. Zugleich bekräftigte er seine Entschlossenheit, zusammen mit Partnern rund um die Welt die Terrorgruppe zu zerstören.

          „Botschaft an die Alliierten“

          Die nun veröffentlichte mehr als zwei Minute lange Aufnahme hat den Titel „Eine Botschaft an die Alliierten der Vereinigten Staaten“. In dem Video heißt es, Haines werde enthauptet, weil sich Großbritannien an der Koalition gegen den IS beteilige. „Dieser britische Mann muss den Preis bezahlen für Ihre Ankündigung, Cameron, die Peschmerga gegen den Islamischen Staat zu bewaffnen“, sagt ein in schwarz gekleideter maskierter Mann mit britischem Akzent hinter Haines stehend. Dann ist zu sehen, wie Haines enthauptet wird.

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          Am Ende des Videos wird ein weiterer Entführter gezeigt, bei dem es sich um Alan Henning handeln soll. Auch dieser Mann werde getötet, wenn Cameron den Kampf gegen den IS weiter unterstützen sollte, droht der maskierte Täter. Einem Bericht der BBC zufolge handelt es sich bei dem Terroristen möglicherweise um denselben Mann, der bereits in den Videos mit der Enthauptung zweier amerikanischer Geiseln aufgetaucht war.

          Terroristen hatten bereits mit Ermordung gedroht

          Haines war 2013 in der Nähe eines Flüchtlingslagers im syrischen Atmeh entführt worden. Der 44-Jährige hatte als Sicherheitsmanager für eine humanitäre Einrichtung mit Sitz in Paris gearbeitet. Der zweifache Vater hatte die Auslieferung von Hilfsgütern für Menschen in dem Lager koordinieren sollen. Zuvor war er auf dem Balkan, in afrikanischen Staaten und im Nahen Osten als Helfer im Einsatz.

          Haines war am Ende des Videos erwähnt worden, das die Enthauptung des amerikanischen Journalisten Steven Sotloff zeigte. Die Terroristen hatten damals bereits mit seiner baldigen Ermordung gedroht.

          Haines ist das dritte westliche Opfer der Extremisten, das vor laufender Kamera enthauptet wurde. Am 19. August hatte der IS ein Video ins Netz gestellt, das die Ermordung des Amerikaners James Foley zeigte. Am 2. September folgte ein Video mit der Ermordung des vor einem Jahr in Nordsyrien verschleppten amerikanischen Reporters Steven Sotloff.

          Der amerikanische Präsident Barack Obama hat sich dem Druck der Dschihadisten bislang nicht gebeugt. Foleys Eltern werfen der amerikanischen Regierung vor, sie habe die Angehörigen davon abgehalten, Lösegeld zu sammeln.

          Am Freitag hatte Präsident Obama erstmals von Krieg gegen den IS gesprochen. Die Vereinigten Staaten bemühen sich überdies, möglichst viele arabische und europäische Länder in eine Koalition einzubinden. Deutschland beteiligt sich am Kampf gegen den IS in Form von Waffenlieferungen an die kurdischen Peschmerga im Nordirak. Um die Kämpfer auszubilden, schickt die Bundeswehr außerdem 40 Fallschirmjäger in den Irak.

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