Konflikt um Sanktionen : Iran droht mit Aufkündigung des Atomabkommens
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Der iranische Präsident Hassan Rohani warnt Washington vor einer Politik „der Sanktionen und des Zwangs“. Bild: dpa
Der iranische Präsident hat den Vereinigten Staaten vorgeworfen, gegen das Atomabkommen verstoßen zu haben. Trump sei „kein guter Partner“, erklärte Rohani und schickte eine Warnung Richtung Washington.
Iran hat mit der Aufkündigung des Atomabkommens im Falle weiterer amerikanischer Sanktionen gedroht. Teheran könne das Abkommen „binnen Stunden“ aufkündigen, sollte Washington seine Politik „der Sanktionen und des Zwangs“ fortsetzen, warnte der iranische Präsident Hassan Ruhani am Dienstag in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache im Parlament.
Die „gescheiterte Erfahrung von Sanktionen und Zwang“ habe frühere amerikanische Regierungen an den Verhandlungstisch gebracht, sagte Ruhani. „Falls sie zu dieser Erfahrung zurückkehren wollen, werden wir noch viel stärker zu unserer früheren Situation zurückkehren“, warnte Ruhani.
Der amerikanische Präsident Donald Trump habe der Welt gezeigt, dass er „kein guter Partner“ sei. Ruhani warf den Vereinigten Staaten vor, wiederholt gegen ihre eigenen Zusagen hinsichtlich des Atomabkommens verstoßen zu haben. Die Vereinigten Staaten seien „kein verlässlicher Verhandlungspartner“ mehr.
Trump ist ein scharfer Kritiker des 2015 geschlossenen internationalen Atomabkommens mit Iran. Seit seinem Amtsantritt im Januar haben sich die Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Iran deutlich verschlechtert. Die Vereinigten Staaten verhängten seither mehrfach neue Sanktionen gegen Iran.
Das Atomabkommen war 2015 zwischen den fünf UN-Vetomächten und Deutschland mit Iran geschlossen worden. Es verpflichtet Teheran, seine Urananreicherung drastisch zurückzufahren und verschärfte internationale Kontrollen zuzulassen. Im Gegenzug sollen schrittweise die Sanktionen gegen das Land aufgehoben werden.