Nach Doppelanschlag in Teheran : Irans Außenminister bezeichnet Trumps Kondolenz als „widerlich“
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Mit seinen Äußerungen zum Anschlag in Teheran hat sich Donald Trump in Iran unbeliebt gemacht. Bild: Reuters
„Staaten, die den Terrorismus fördern“, riskierten, „selbst Opfer des Bösen zu werden“, erklärte Donald Trump nach den Anschlägen in Irans Hauptstadt. Bei der dortigen Führung sorgt das für regelrechte Empörung.
Der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif hat die Reaktion des amerikanischen Präsidenten Donald Trump auf die Anschläge scharf zurückgewiesen. Die Erklärung des Weißen Hauses sei „widerlich“, twitterte Sarif am Donnerstag. Trump hatte die Anschläge verurteilt, aber zugleich eine Warnung an den Iran ausgesprochen. „Staaten, die den Terrorismus fördern“, riskierten, „selbst Opfer des Bösen zu werden, das sie fördern“. Trump wirft dem Iran seit Langem vor, den Terrorismus zu unterstützen.
Die iranischen Revolutionsgarden hatten den Vereinigten Staaten und Saudi-Arabien unmittelbar nach dem Doppelanschlag eine Verwicklung in den Doppelanschlag in Teheran mit zwölf Toten vorgeworfen. Dass der amerikanische Präsident Donald Trump kurz zuvor „eine der reaktionärsten Regierungen in der Region“ besucht habe, sei „sehr bedeutungsvoll“ und „zeige, dass sie in diese grausame Aktion verwickelt“ seien, erklärte die Elitearmee am Mittwoch mit Blick auf Trumps Besuch in Riad.
Der schiitische Iran beschuldigt Saudi-Arabien seit langem, die sunnitische Extremistengruppe zu unterstützen. Trump hatte bei seinem Besuch in Riad Mitte Mai zu einer geschlossenen Front gegen den Iran aufgerufen, den er als Quelle aller Konflikte in der Region bezeichnete.
Bei zwei Anschlägen auf das iranische Parlament und das Mausoleum von Ayatollah Khomeini waren am Mittwoch in Teheran 13 Menschen getötet worden. Zu den Angriffen auf die symbolträchtigen Stätten bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Es ist das erste Mal, dass die sunnitische Extremistengruppe im Iran einen großen Anschlag verübte.