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Ministerpräsident Mahdi : Irakische Regierung wurde von Iran vor Angriff informiert

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Der irakische Ministerpräsident Adel Abdel Mahdi, hier Ende April bei einem Besuch in Berlin Bild: dpa

In einer Nachricht kurz nach Mitternacht sei der Regierung mitgeteilt worden, dass der Militärschlag bald beginnen und sich auf Positionen mit amerikanischer Präsenz beschränken werde, sagte der irakische Ministerpräsident.

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          Iraks Regierung ist nach eigenen Angaben vor dem iranischen Vergeltungsangriff auf amerikanische Truppen von Teheran über den Militärschlag informiert worden. Dabei sei in einer Nachricht kurz nach Mitternacht (Ortszeit) mitgeteilt worden, dass dieser bald beginnen und sich auf Positionen mit amerikanischer Präsenz beschränken werde, erklärte Iraks Ministerpräsident Adel Abdel Mahdi am Mittwoch. Zu selben Zeiten hätten sich auch die Amerikaner gemeldet.

          Abdel Mahid zufolge gingen die Raketen auf den Teilen zweier irakischer Militärstützpunkte nieder, die speziell von amerikanischen Truppen genutzt werden. Auch an anderen Positionen seien Geschosse eingeschlagen. Die Iraner hatten in der Nacht auf Mittwoch Raketen auf die Luftwaffenbasis Ain al Assad westlich von Bagdad und auf eine Basis in der nordirakischen Stadt Arbil abgefeuert.

          Abdel Mahdi bestätigte Angaben seiner Sicherheitskräfte, dass es unter den irakischen Truppen keine Toten gegeben habe. Zu Verlusten der internationalen Anti-IS-Koalition habe die irakische Regierung bislang keine offiziellen Angaben erhalten.

          Der Ministerpräsident rief alle Seiten zur Zurückhaltung und zu einer „Sprache der Vernunft“ auf. Seine Regierung bemühe sich in Telefongesprächen darum, dass eine weitere Eskalation und ein „offener Krieg“ vermieden würden, dessen erste Opfer der Irak und die Region wären, erklärte Abdel Mahdi weiter.

          Deutschland hingegen wurde wohl von den Vereinigten Staaten gewarnata. Das deutete Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer an. „Wir waren heute Nacht in ganz enger Abstimmung mit der amerikanischen Seite“, sagt die CDU-Politikerin in Berlin. „Wir sind sehr früh auch entsprechend informiert worden.“ Die Bundeswehr sei in internationale Gremien integriert. Man habe den Angriff deshalb „Seite an Seite“ erlebt.

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