Stromausfälle, sabotierte Kraftwerke – und ein vergifteter Konzernchef
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Ein Schüler lernt im Licht seines Smartphones während eines Stromausfalls in Kapstadt. Bild: Reuters
In Südafrika richten die regelmäßigen Stromaussetzer immense Schäden an. Das setzt die seit 28 Jahren regierende Partei ANC unter so hohen Druck wie nie zuvor.
Jeder Südafrikaner kennt das kaum wahrnehmbare Klicken. Dann fällt der Strom aus. Nicht nur im eigenen Haus, sondern überall in der Nachbarschaft. Ampeln und der Notruf funktionieren nicht mehr. Restaurants werfen den Generator an. In kleineren Geschäften finden sich die Kunden nur mühsam mit dem Handy-Licht zurecht. Und in der Nacht ist es stockdunkel. „Hello darkness, my old friend“ schreiben Kommentatoren spöttisch über ihre Beiträge.
Seit Ende vergangenen Jahres hat sich die schon seit 2007 dauernde Stromkrise rasant verschärft. Mittlerweile schaltet der staatliche Stromversorger Eskom bis zu zehn Stunden am Tag mit Unterbrechungen den Strom ab, weil Kraftwerke wegen Pannen, Mängeln oder Wartungsarbeiten nicht mehr die Nachfrage bedienen können. Im vergangenen Jahr gab es an 205 Tagen „Loadshedding“, so werden die angekündigten Abschaltungen genannt, in diesem Jahr bisher täglich. Erst vor kurzem brach mehr als die Hälfte der Kapazität zur Stromerzeugung für den 60-Millionen-Einwohner-Staat zusammen. Notfall-Gasturbinen, die mit Diesel betrieben werden, liefen zwölf Stunden lang auf Hochtouren.
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