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Impfpflicht in US-Unternehmen : Keine Impfung, kein Job

Ungeimpft, unbezahlt: Zwei Piloten kämpfen gegen die Impfpflicht, die unter anderem bei der Fluglinie United Airlines gilt. Bild: Paul Weaver/SOPA Images via ZUMA Press Wire

Eigentlich hat das Oberste Gericht der USA die Impfpflicht gestoppt. Weil viele Firmen sie trotzdem durchsetzen, nehmen Mitarbeiter lieber die Kündigung hin. Was sind ihre Motive?

          9 Min.

          Es war ein stiller letzter Arbeitstag. Unbemerkt von der Weltöffentlichkeit, ganz anders als all die Banker, die einst in der Finanzkrise im Jahr 2008 große Pappkartons mit persönlichen Habseligkeiten aus der Zentrale von Lehman Brothers am New Yorker Times Square hinaustrugen. Danielle T. beendete ihre Zeit im Risikomanagement der Citigroup am vergangenen Dienstag mit einem Übergabegespräch per Videokonferenz aus ihrem Homeoffice in der Nähe von St. Louis. Die Kollegen der 33 Jahre alten Bankerin, die ihren vollständigen Namen nicht in der Presse lesen möchte, verabschiedeten sich mit einem kleinen Film und freundlichen Worten von ihr.

          Roland Lindner
          Wirtschaftskorrespondent in New York.
          Winand von Petersdorff-Campen
          Wirtschaftskorrespondent in Washington.

          Das war es dann nach achteinhalb Jahren bei der amerikanischen Großbank. Zwei Wochen unbezahlten Urlaub hat sie noch, dann wird sie zum Ende des Monats offiziell entlassen. Danielle T. verliert ihren Arbeitsplatz, weil sie nicht gegen das Coronavirus geimpft ist. Auch wenn das ihre eigene Entscheidung war, ist sie wehmütig: „Ich dachte eigentlich, ich werde bis zur Rente bei Citi bleiben.“ Jetzt will sie sich erst einmal auf ihre vier Kinder konzentrieren, bevor sie über nächste berufliche Schritte nachdenkt.

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