Mischustins verborgene Millionen
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Im Zentrum der Macht: Der neue Regierungschef Michail Mischustin und Präsident Wladimir Putin im Januar. Bild: AFP
Offiziell besitzt der neue russische Ministerpräsident keine einzige Immobilie, doch Michail Mischustin wird üppiger Grundbesitz zugeordnet. Garant dafür ist die Nähe zur Macht.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat seinem neuen Ministerpräsidenten hohe Ziele gesetzt. Unter anderem soll Michail Mischustin den Wohlstand der Russen mehren, von denen offiziell jeder Siebte in Armut lebt. Dafür soll der 53 Jahre alte IT-Fachmann und Ökonom mehr Staatsgeld verteilen als sein Vorgänger, Dmitrij Medwedjew. Dessen letzte Amtsjahre prägten Korruptionsskandale um Immobilien in Russland und der Toskana, was 2017 zu Protesten im ganzen Land führte. Mischustin, der seit 2010 die Steuerbehörde leitete und die Staatseinnahmenerhebung digitalisierte, galt dagegen als Technokrat ohne Skandale.

Politischer Korrespondent für Russland und die GUS in Moskau.
Aber kaum im neuen Amt, haben russische Journalisten und der Oppositionelle Aleksej Nawalnyj Mischustins Familie einen Immobilienreichtum zugeordnet, der mit Staatsbezügen nicht zu erklären ist. Auch wenn nun Berichte über kurze, aber angeblich extrem lukrative Tätigkeiten Mischustins in der Privatwirtschaft verbreitet werden, bleiben Fragen. Es entsteht das Bild des Vertreters einer Elite, die nachbarschaftlich in abgeschotteten Luxussiedlungen wohnt und in der Regeln wenig zählen, solange die Gunst der Macht trägt.
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