Der Mann mit der Mussolini-Büste und die Holocaustüberlebende
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Der neue Präsident des italienischen Senats Ignazio La Russa und die Senatorin und Holocaustüberlebende Liliana Segre am Donnerstag im Parlament in Rom. Bild: EPA
Im neuen italienischen Parlament warnt die Alterspräsidentin, eine Holocaustüberlebende, vor dem Faschismus. Rosen erhält sie vom neuen Senatspräsidenten, der eine Mussolini-Büste zu Hause stehen hat.
Liliana Segre, 92 Jahre alte Auschwitzüberlebende mit der eintätowierten Häftlingsnummer 75190 auf dem Unterarm, hat der italienischen Parlamentsgeschichte eine Sternstunde beschert. Segre, 2018 von Staatspräsident Sergio Mattarella zur Senatorin ehrenhalber auf Lebenszeit ernannt, eröffnete am Donnerstagvormittag mit einer ergreifenden Rede die 19. Legislaturperiode der Republik Italien.
Mehrmals erhob sich die Kammer geschlossen zum Applaus. Segre hatte als Alterspräsidentin der kleineren Parlamentskammer für den ehemaligen Präsidenten Giorgio Napolitano einspringen müssen. Napolitano, der als einstiges Staatsoberhaupt von Amtswegen auf Lebenszeit dem Senat angehört, ist fünf Jahre älter als Segre und musste seine Teilnahme an der Eröffnungssitzung des am 25. September neu gewählten Parlaments aus gesundheitlichen Gründen jedoch absagen.
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