Illegale Einwanderung : Obama droht mit Abschiebung Tausender Migrantenkinder
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Grenzpolizisten nehmen die Daten eines acht Jahre alten Mädchens aus El Salvador auf Bild: AFP
Der amerikanische Präsident hat Guatemala, Honduras und El Salvador aufgefordert, den Zustrom von Kindermigranten in die Vereinigten Staaten zu stoppen. Er habe zwar Mitleid mit den Kindern, doch nur die wenigsten würden bleiben dürfen.
Der amerikanische Präsident Barack Obama hat mit der Abschiebung Tausender lateinamerikanischer Migrantenkinder gedroht. Seine Regierung habe zwar Mitleid mit den Kindern, sagte Obama am Freitag. Nur wenige von ihnen könnten jedoch damit rechnen, als Flüchtlinge anerkannt zu werden oder aus humanitären Gründen in den Vereinigten Staaten bleiben zu dürfen, sagte Obama nach einem Treffen mit seinen Amtskollegen aus Guatemala, Honduras und El Salvador.
Obama forderte die Regierungen der zentralamerikanischen Länder auf, alles zu tun, um den Zustrom von Kindermigranten zu stoppen. Sie müssten die Anstrengungen verstärken, um ihre Bürger davon abzubringen, die gefährliche Reise in die Vereinigten Staaten zu wagen, sagte Obama im Weißen Haus. Er sprach von einer bedeutenden Herausforderung und einer gemeinsamen Verantwortung für das Wohlergehen der Minderjährigen. Seiner Ansicht nach müsse rigoroser gegen die Schlepper vorgegangen würden, die Kinder für Geld über die Grenze schmuggelten.
Die Lage entlang der Grenze zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko hat sich in den vergangenen Monaten massiv zugespitzt, nachdem Zehntausende Kinder nach Texas gelangten, viele in der Hoffnung, Armut und Kriminalität in ihrer Heimat hinter sich zu lassen. Die Grenzbehörden sind überlastet. Obama hat 3,7 Milliarden Dollar zusätzlich zur Unterstützung in Aussicht gestellt, um die Krise bewältigen zu können. Doch dass der tief gespalteten Kongress die Gelder vor seiner in Kürze anstehenden Sommerpause freigibt, gilt als unwahrscheinlich. Gleichzeitig kommt Obama mit seinem Wahlversprechen, die Einwanderungsgesetze zu reformieren, nicht voran. Das Thema droht somit zu einer Belastung für seine Demokratische Partei bei der Kongresswahl im November zu werden.