Kampf gegen Extremisten : Hoher IS-Anführer im Norden Syriens festgenommen
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In diesem Gebäude in Syrien soll der IS-Anführer festgenommen worden sein. Bild: AFP
Der Festgenommene soll ein erfahrener Bombenbauer sein, heißt es aus der Anti-IS-Koalition. Es habe weder unter Zivilisten noch unter den eigenen Kräften Verletzte gegeben.
Die von den Vereinigten Staaten angeführte Anti-IS-Koalition hat bei einer Operation im Norden Syriens nach eigenen Angaben einen hohen Anführer der Terrormiliz festgenommen. Es handele sich um einen erfahren Bombenbauer und ranghohen Vertreter des syrischen Zweigs des Islamischen Staates, teilte das Bündnis am Donnerstagmorgen mit. Weitere Angaben zur Identität des Mannes machte es zunächst nicht.
Die „Washington Post“ meldete, Vertreter der amerikanischen Regierung hätten den Festgenommenen als Hani Ahmed al-Kurdi identifiziert. Er sei früher als Gouverneur von Rakka bekannt gewesen. Rakka im Norden Syriens galt einst als inoffizielle Hauptstadt des Gebiets, des vom IS regierten Gebiets. Die Extremisten hatten 2014 große Regionen im Irak und in Syrien überrannt und dort ein selbst ernanntes „Kalifat“ ausgerufen. Mittlerweile haben sie ihr Herrschaftsgebiet wieder verloren.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, die Militäroperation sei in einem Gebiet nahe der Stadt Aleppo ausgeführt worden, das von der türkischen Armee und verbündeten syrischen Milizen kontrolliert werde. Nach Angaben der Anti-IS-Koalition gab es weder unter Zivilisten noch unter den eigenen Soldaten Verletzte.
Im Oktober 2019 war bei einem Einsatz von amerikanischen Spezialkräften in Syrien IS-Anführer Abu Bakr al-Bagdadi ums Leben gekommen. Nach amerikanischen Angaben zündete er eine Sprengstoffweste, um einer Festnahme zu entgehen. Sein Nachfolger Abu Ibrahim al-Haschimi al-Kuraschi starb im vergangenen Februar ebenfalls bei einem amerikanischen Einsatz im Norden Syriens. Nach amerikanischen Angaben sprengte er sich und seine Familie in die Luft.