Handelsstreit : China droht mit Maßnahmen gegen weitere amerikanische Strafzölle
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Chinesische Polizisten beobachten ein Containerschiff mit Exportgütern beim Ablegen vom Hafen in Qingdao. Washington droht mit neuen Strafzöllen auf chinesische Produkte. Bild: AFP
Peking reagiert damit auf eine neue von Washington vorgelegte Liste für Zölle auf chinesische Importprodukte. Betroffen sind Elektronikwaren, Flugzeugteile, Medikamente und andere Güter im Gesamtwert von 50 Milliarden Dollar.
China hat die von den Vereinigten Staaten veröffentlichte Liste für Strafzölle auf chinesische Importwaren scharf kritisiert und mit Gegenmaßnahmen gedroht. „Solche einseitigen und protektionistischen Aktionen“ verletzten grundlegende Prinzipien und Werte der Welthandelsorganisation, erklärte die chinesische Botschaft in Washington am Dienstag. Das Vorgehen der Vereinigten Staaten diene weder den chinesischen noch den amerikanischen Interessen und „noch weniger den Interessen der Weltwirtschaft“. In Einklang mit chinesischem Recht behalte sich Peking „entsprechende Maßnahmen von gleichem Ausmaß“ vor.
Die Vereinigten Staaten hatten am Dienstag eine vorläufige Liste mit chinesischen Importwaren im Wert von rund 50 Milliarden Dollar (etwa 40 Milliarden Euro) vorgelegt, die mit Strafzöllen belegt werden sollen. Betroffen sind rund 1300 Produkte, darunter Elektronikprodukte, Flugzeugteile, Medikamente, Maschinen und andere Güter. Bevor die Zölle in Kraft treten können, muss die Liste noch einem 30-tägigen Prüfprozess unterzogen werden.
Die Maßnahme ist eine Folge des aktuellen Handelsstreits zwischen den Vereinigten Staaten und China. Der amerikanische Präsident Donald Trump wirft China „unfaire Handelspraktiken“ vor. Das Handelsdefizit mit China, das im vergangenen Jahr umgerechnet rund 300 Milliarden betrug, ist ihm ein Dorn im Auge. Im März erließ Trump Strafzölle auf Stahl und Aluminium. Als Reaktion darauf verhängte Peking am Montag Strafzölle auf amerikanische Produkte im Wert von rund drei Milliarden Dollar. Der Streit zwischen Peking und Washington lässt weltweit die Sorge vor einem Handelskrieg wachsen.