Die WM brachte dem Regime keine Entlastung
- -Aktualisiert am
Iranische Fußballfans, die am Dienstag in Teheran das WM-Spiel gegen die Vereinigten Staaten schauten. Bild: Getty
Eine Hackergruppe offenbart die Beunruhigung in der iranischen Führung. Sie glaubt, dass nicht einmal ein Nachgeben in der Kopftuchfrage die Demonstranten beruhigt.
Die Hoffnung der Führung in Teheran hat sich nicht erfüllt. Vielleicht hätte ein Sieg der iranischen Nationalmannschaft bei der Fußballweltmeisterschaft die Nation ja wieder etwas mit sich selbst versöhnen, die tiefen Gräben kurz überbrücken können. Nachdem am Dienstagabend aber das Spiel gegen den „großen Satan“ Amerika verloren wurde, trat das Gegenteil ein. Da half es nichts, dass das Regime vor dem Spiel 1100 festgenommene Demonstranten ebenso freigelassen hatte wie den populären früheren Fußballprofi Woria Ghafuri.
In Teheran und vielen anderen Städten Irans feierten die Menschen auf den Straßen die Niederlage ihrer Nationalmannschaft, die „Team-e Melli“ genannt wird, und verhöhnte sie als „Team-e Mollah“, als Mannschaft der Mullahs. Sie reckten ihre Finger zu einem Victoryzeichen empor. Erst spät kam die Polizei mit Schlagstöcken und Schrotflinten auf die Straßen, um die Versammlungen gewaltsam aufzulösen.
Zugang zu allen exklusiven F+Artikeln
2,95 € / Woche
- Alle wichtigen Hintergründe zu den aktuellen Entwicklungen
- Mehr als 1.000 F+Artikel mtl.
- Mit einem Klick online kündbar
Login für Digital-Abonnenten
Sie haben Zugriff mit Ihrem F+ oder F.A.Z. Digital-Abo