https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/grundsatzrede-clinton-islamische-parteien-nach-ihren-taten-bewerten-11521724.html

Grundsatzrede : Clinton: „Islamische Parteien nach ihren Taten bewerten“

  • Aktualisiert am
Die amerikanische Außenministerin Hillary Clinton: Für Zusammenarbeit mit islamischen Parteien

Die amerikanische Außenministerin Hillary Clinton: Für Zusammenarbeit mit islamischen Parteien Bild: AFP

Außenministerin Hillary Clinton bietet in einer Grundsatzrede den aufstrebenden islamischen Parteien in Staaten des „arabischen Frühlings“ die Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten an. Sie fordert aber die Einhaltung rechtsstaatlicher Prinzipien.

          1 Min.

          Die Vereinigten Staaten wollen mit den aufstrebenden islamischen Parteien in den Ländern des „Arabischen Frühlings“ zusammenarbeiten. Der Gedanke, dass gläubige Muslime nicht in einer Demokratie leben könnten, sei „beleidigend, gefährlich und falsch“, sagte Außenministerin Hillary Clinton am Montag in einer Grundsatzrede in Washington. Die Vereinigten Staaten wollten die islamischen Parteien nicht nach ihren Namen, sondern nach ihren Taten bewerten.

          Religiöse und säkulare Parteien müssten gleichermaßen der Gewalt abschwören, sagte Clinton. „Sie müssen sich an die Rechtsgrundlagen halten und die Meinungsfreiheit, die Religionsfreiheit, die Gewerbefreiheit sowie die Versammlungsfreiheit respektieren“, sagte sie. Zudem müssten sie die Rechte der Frauen und Minderheiten schützen und mögliche Wahlniederlagen anerkennen.

          Clintons Rede markiert eine grundsätzliche Richtungsänderung der amerikanischen Außenpolitik. Der Sturz des ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak habe gezeigt, dass eine langfristige Unterstützung der Demokratie wichtiger sei als kurzfristige Vorteile aus Bündnissen mit autoritären Regierungen, sagte sie. Über Jahrzehnte hatten die Vereinigten Staaten autokratische Regime im Nahen Osten gestützt.

          Die Außenministerin begegnete mit ihrer Rede auch der stärker werdenden Kritik der Republikaner, wonach die Regierung von Präsident Barack Obama mit ihrer Unterstützung für die arabischen Widerstandsbewegungen den Islamisten im Nahen Osten die Tür geöffnet habe.

          Nach etwa einem Jahr an Protesten, Aufständen, Rebellionen und bewaffneten Kämpfen in der Arabischen Welt befindet sich noch keines der Länder auf dem Weg zu einer demokratischen Regierung. Es besteht die Gefahr, dass die gesamt Region in eine langfristige Unstabilität abrutscht.

          Weitere Themen

          Xi lädt Putin zu Gegenbesuch in Peking ein

          Ukraine-Liveblog : Xi lädt Putin zu Gegenbesuch in Peking ein

          China unbeeindruckt von internationalem Haftbefehl gegen Kreml-Chef +++ London: Tausende Wagner-Söldner vor Entlassung +++ Putin bereit Chinas Ukraine-Initiative zu diskutieren +++ alle Entwicklungen im Liveblog

          Topmeldungen

          Unter Nachbarn: Die Hauptsitze der Schweizer Großbanken Credit Suisse (Mitte) und UBS (links) am Zürcher Paradeplatz

          Schweizer Großbank : Der tiefe Fall der Credit Suisse

          Die Credit Suisse ermöglichte einst den wirtschaftlichen Erfolg der Schweiz. Doch in den letzten Jahren verlor sie das Vertrauen der Kunden. Dass sie nun von der Erzrivalin UBS übernommen wird, ist nicht ohne Ironie.
          Manuela Schwesig beantwortet bei einer Pressekonferenz die Fragen von Journalisten.

          Mecklenburg-Vorpommern : Im Dickicht der Klimastiftung

          Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern war mit Russland aufs Engste verbunden – und baute die Nord-Stream-2-Pipeline mithilfe einer dubiosen Stiftung fertig. Die bekommt das Land nun nicht mehr los.
          Zählen wir mal nach. Gehöre ich schon zur ökonomischen Elite?

          Klassenunterschiede : Eine Frage des Vermögens

          Das Vermögen vieler Reicher entstammt selten eigenen beruflichen Tätigkeiten – sie haben es vielmehr geerbt. Was bedeutet das für unser gesellschaftliches Zusammenleben? Ein neues Klassenmodell sucht Antworten.
          Bekanntes Gesicht: Das Design des ID 2 erinnert bewusst an Verbrennermodelle

          Billige Elektroautos : Dem Volk aufs Maul geschaut

          Der neue Chef der Marke Volkswagen, Thomas Schäfer, dreht an der Preisschraube, und zwar in Richtung Auto für alle. Der Kompaktwagen ID 2 soll Ende 2025 für weniger als 25.000 Euro in den Handel kommen.

          Newsletter

          Immer auf dem Laufenden Sie haben Post! Die wichtigsten Nachrichten direkt in Ihre Mailbox. Sie können bis zu 5 Newsletter gleichzeitig auswählen Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.
          Vielen Dank für Ihr Interesse an den F.A.Z.-Newslettern. Sie erhalten in wenigen Minuten eine E-Mail, um Ihre Newsletterbestellung zu bestätigen.