Großbritannien : Es stehen uns noch immer schwere Zeiten bevor
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Der britische Premierminister Boris Johnson am Dienstag Bild: AP
Ein Blick nach Großbritannien ist beunruhigend: Wann das Virus besiegt ist, lässt sich noch immer nicht sagen – trotz Impfung.
Als vor einem Monat die Notfallzulassung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus im Vereinigten Königreich gemeldet wurde, hatten einige Kommentare etwas Triumphalistisches; aus den meisten sprach die verständliche Hoffnung, dass das Schlimmste bald überstanden sein werde. Doch jetzt bereitet Premierminister Johnson die Briten auf die härtesten Wochen überhaupt vor. Ein Mitglied seiner Regierung äußert dunkel, der soeben verkündete Lockdown könne bis März dauern, vielleicht sogar noch länger.
Die Pandemie trifft das Land hart; das Licht am Ende das Tunnels ist so blendend hell nicht. Jetzt wütet ein Mutant des Virus. Mit anderen Worten: Wann der Kampf gegen das Virus, in dessen „letzte Phase“ (Johnson) man eingetreten sei, tatsächlich zu Ende ist, kann niemand verlässlich voraussagen. Daher ist auch nicht zu sagen, wann die Wirtschaft aus der Krise herausfindet.
Solange die Pandemie alles und alle in ihrem Griff hat, werden auch alle Vorhaben unter dem Titel „Global Britain“ nur auf dem Papier existieren. Auch wie es im Post-Brexit-Alltag tatsächlich zugehen wird, ist zum Jahresbeginn höchst unklar. In den vier Landesteilen gelten vergleichsweise strenge Einschränkungen; das Königreich hat insgesamt ein „annus horribilis“ hinter sich.
Dass sich ein zweites nicht anschließen darf, lässt sich nicht einfach dekretieren. An vielen Stellen braucht es hierfür Verantwortungsbewusstsein und Kompetenz, wie überall. Schon wird über das Strecken der Impfintervalle geklagt.