Erhöht Migrationshintergrund das Infektionsrisiko?
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Ein Mann geht durch London. Bild: Reuters
In Großbritannien rätselt man, warum unter ethnischen Minderheiten überproportional viele Corona-Fälle auftreten. Eine allgemein anerkannte Erklärung gibt es noch nicht. Manche geben verdecktem oder offenem Rassismus die Schuld.
Wann immer Fotos von Ärzten, Krankenschwestern und Pflegern in Großbritannien veröffentlicht werden, die an Covid-19 gestorben sind, fällt eines auf: Sie sind selten weiß. Unter den ersten zehn verstorbenen Ärzten des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS befand sich kein einziger ohne Migrationshintergrund. Auch jenseits der NHS-Beschäftigten würden die ethnischen Minderheiten im Vereinigten Königreich von dem Virus „überproportional“ getroffen, sagte kürzlich der für die Kommunen zuständige Minister Robert Jenrick.
Wie kommt es, dass die offiziell als „Bame“ bezeichnete Bevölkerungsgruppe („Black, Asian and Minority Ethnic“), also Schwarze, Asiaten und andere ethnische Minderheiten, offenbar so viel gefährdeter ist? Das fragt sich auch die britische Regierung. Sie hat angekündigt, dem Phänomen nachzugehen und einen Stab in der NHS-Behörde „Public Health England“ damit beauftragt, Fakten und Hintergründe auszuleuchten.
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