https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/gerd-mueller-eu-muss-mehr-fuer-afrika-tun-15994826.html

Entwicklungsminister Müller : „Migration aus Afrika ist nicht das Hauptproblem“

  • Aktualisiert am

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller besucht 2017 eine Kakaoplantage in der Elfenbeinküste. Bild: obs

Die EU tue viel zu wenig, um die Verhältnisse in Afrika zu verbessern, sagt Gerd Müller. Der CSU-Politiker hält auch wenig davon, „immer nur über mehr Abschiebungen nach Tunesien oder Marokko“ zu reden.

          1 Min.

          Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hat mehr Hilfe für Afrika gefordert. Die EU müsse „ihre Investitionen zur Überwindung von Hunger und Armut und zur Schaffung von Bleibeperspektiven vor Ort mindestens verdoppeln“, sagte Müller den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Die Hilfe der EU für Afrika wird laut Müller zwar von 4,5 auf 5,5 Milliarden Euro pro Jahr steigen. „Mit diesen Regentropfen werden wir Afrika, das 100-mal so groß wie Deutschland ist, aber nicht zum grünen Kontinent machen“, kritisierte der Minister.

          Müller sagte weiter, dass „Migration aus Afrika nicht das Hauptproblem“ in Deutschland sei. „Unter den Top-10-Herkunftsländern von ausreisepflichtigen Personen in Deutschland ist nur ein afrikanischer Staat: Nigeria auf Platz sieben“, so der Politiker. Davor stünden Staaten wie Serbien, Kosovo, Albanien, Russland und der Irak. „Wir müssen hier ansetzen und nicht immer nur über mehr Abschiebungen nach Tunesien oder Marokko reden“, so Müller.

          Regeln für Aufnahme von Bootsmigranten

          Der CSU-Politiker forderte eine Lösung für aus Seenot gerettete Bootsmigranten auf dem Mittelmeer. „Die am stärksten betroffenen Länder der EU müssen Absprachen treffen, welches Land welche Rettungsschiffe an Land lässt.“ Zudem müsse die Verteilung der Personen geklärt werden. Zuletzt hatten mehrere EU-Staaten über einen längeren Zeitraum Rettungsschiffen von Hilfsorganisationen mit Migranten an Bord die Einfahrt in europäische Häfen verwehrt.

          Weitere Themen

          Schweden: Parlament stimmt für NATO-Beitritt

          Ukraine-Liveblog : Schweden: Parlament stimmt für NATO-Beitritt

          Zustimmung von Türkei und Ungarn für NATO-Beitritt steht noch aus +++ Selenskyj besucht Truppen an der Front in Bachmut +++ Japans Ministerpräsident lädt Selenskyj zu G-7-Treffen ein +++ alle Entwicklungen im Liveblog

          Topmeldungen

          Porträt von Ludwig van Beethoven aus dem Jahre 1820

          Brisante Gen-Analyse : Beethoven war gar kein Beethoven

          Erstmals haben Forscher das Genom des Komponisten Ludwig van Beethoven sequenziert. Die Befunde sind brisant, weil sie Aufschluss über die Todesursache geben. Auch aus anderen Gründen müssen Biographien nun wohl umgeschrieben werden.
          Ukrainische Soldaten vor einem Challenger-Kampfpanzer im Februar in Großbritannien

          Panzerbrechende Granaten : Aufregung um Uran-Munition für Kiew

          Großbritannien will der Ukraine Panzerbrechende Munition für seinen Kampfpanzer liefern. Diese enthält auch abgereichertes Uran. Russland sieht darin eine Art Atomwaffe.
          Erfreute Absolventen in Leipzig.

          Künstliche Intelligenz : Endlich neue Prüfungen dank ChatGPT!

          Die Künstliche Intelligenz stellt infrage, wie wir Studienleistungen messen. Statt einer panischen Debatte über Missbrauch wäre besser, uns an die Erfordernisse des dritten Jahrtausends anzupassen. Ein Gastbeitrag.

          Newsletter

          Immer auf dem Laufenden Sie haben Post! Die wichtigsten Nachrichten direkt in Ihre Mailbox. Sie können bis zu 5 Newsletter gleichzeitig auswählen Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.
          Vielen Dank für Ihr Interesse an den F.A.Z.-Newslettern. Sie erhalten in wenigen Minuten eine E-Mail, um Ihre Newsletterbestellung zu bestätigen.