
Ukraine-Konflikt : Putin in der Ecke
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Der amerikanische Außenminister Anthony Blinken und der russische Außenminister Sergej Lawrow am 21. Januar in Genf Bild: AP
Das Genfer Treffen von Blinken und Lawrow zeigt einen Weg zu echten Verhandlungen auf. Russland würde darin aber nicht alles bekommen, was es verlangt.
Eine schnelle Einigung im Streit zwischen Russland und dem Westen war nie zu erwarten, dafür geht es um zu viel. Das kurze Genfer Treffen zwischen Blinken und Lawrow lässt nun immerhin einen Weg aufscheinen, auf dem man zu echten Verhandlungen kommen könnte.
Russland bekommt nächste Woche die erwünschte schriftliche Antwort auf seine Vertragsentwürfe, danach soll es ein weiteres Treffen der beiden Außenminister geben, vielleicht sogar eines der Präsidenten.
Blinken hob hervor, dass die Zusammenkunft ein besseres Verständnis für die Position des jeweils anderen ermöglicht habe. Hoffentlich, kann man da nur sagen. Mit dem Verlesen ultimativer Forderungen ist noch kein Konflikt gelöst worden, das sollte auch in Moskau bekannt sein.
Wie kommt Putin gesichtswahrend aus der Krise?
Putin hat sich in eine schwierige Ecke manövriert. Was er verlangt, ist eine Revision der Sicherheitsordnung in Europa, und das nicht nur im postsowjetischen Raum. Am Verhandlungstisch wird er das allenfalls in Teilen bekommen, etwa bei der Rüstungskontrolle, und dann auch nur mit eigenen Zugeständnissen.
Erzwingen könnte er es nur sehr partiell, denn militärisch ließe sich nur der Westkurs der Ukraine beenden. Das allerdings wäre mit hohen Kosten verbunden.
Gibt es Verhandlungen, dann wird es auch darauf ankommen, wie Putin gesichtswahrend aus seiner Ecke herauskommt.