Die Kämpfer aus dem Westen
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Gruppenfoto in Uniform: Soldaten aus verschiedenen Ländern auf einem Trainingsgelände im Westen der Ukraine am Freitag Bild: Laila Sieber
An einem Ort, irgendwo in der Ukraine, bereiten sich Freiwillige aus dem Ausland auf den Krieg gegen Russland vor. Viele haben Kampferfahrung – aber oft kommen sie ohne Plan.
Ein altes Verwaltungsgebäude mit bröckelndem Stuck an der Fassade. Davor ein kleiner Park mit mächtigen Bäumen, irgendwo in der Westukraine. Nur der kleine Bagger und die vielen Nylonsäcke, die mit Sand gefüllt aufgehäuft wurden, stören das Bild. Dann zeichnen sich unter den Bäumen die vielen Gruben ab, die in der frostigen Erde frisch ausgehoben wurden. „Wir haben uns bereitgemacht“, sagt ein Mann mit Tarnoutfit, blondem Vollbart und Kalaschnikow über der Schulter, dessen nordenglischer Akzent seine Herkunft verrät. Er stellt sich als Swampy vor und sagt, er sei schon seit mehreren Tagen hier. Die Gräben sind für den Ernstfall, sollten die Russen tatsächlich bis in den Westen kommen. „Aber bisher trainieren wir nur.“
Schon einige Dutzend Freiwillige haben sich an dem Ort im Gebiet Lemberg versammelt, der hier nicht näher beschrieben werden soll. Die Gefahr ist real. Mit den Raketenangriffen am Wochenende hat Russland den Krieg bis an die polnische Grenze getragen. In Jaworiw, nur 20 Kilometer von einem der wichtigsten Übergänge entfernt, gingen am frühen Sonntagmorgen Raketen nieder und zerstörten eine Militärbasis, von der aus der Nachschub an Material und auch an ausländischen Freiwilligen in die Ukraine organisiert wird. Zahlreiche Menschen wurden getötet. Moskau verbreitet deutliche Drohungen: Keiner der ausländischen Kämpfer werde als regulärer Kriegsgefangener betrachtet, heißt es dort.
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