Marine Le Pen, hier am 11. Februar bei einer Fernsehdebatte Bild: dpa
Eine neue Umfrage belegt, wie wenig Macrons Regierungsstil unter den Franzosen noch verfängt. Die Pandemie hat den Unmut verstärkt. Die Ideen der europakritischen Herausforderin Le Pen erhalten dagegen immer mehr Zuspruch.
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Er träume von einer Stichwahl ohne Marine Le Pen, hat der französische Regierungssprecher Gabriel Attal gerade bekundet. Die Wirklichkeit sieht anders aus: Die 52 Jahre alte Präsidentschaftskandidatin hat beste Aussichten, sich im nächsten Frühjahr für die entscheidende Wahlrunde zu qualifizieren. Die Corona-Pandemie hat die letzten Überbleibsel der Aufbruchsstimmung zerstört, die Emmanuel Macron nach seinem Einzug ins Elysée 2017 verbreitete. Die Gesundheitskrise legt offen, wie viele Franzosen die Ideen Le Pens von Abschottung, Schutz und Rückbesinnung auf die Nation teilen.
Das Meinungsforschungsinstitut Opinionway hat in einer großangelegten Studie in Frankreich, Deutschland, Italien und Großbritannien im Auftrag des Forschungszentrums Cevipof (Sciences Po) untersucht, wie sich die Pandemie auf die öffentliche Meinung ausgewirkt hat – mit teils beunruhigenden Ergebnissen für Frankreich. „Die Gesundheitskrise hat die strukturelle politische Vertrauenskrise in Frankreich weiter verstärkt“, erläutert der Politikwissenschaftler Bruno Cautrès von Cevipof im Gespräch.
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