Durch den Brexit entzweit
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Der französische Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Boris Johnson im Juni beim G7-Gipfel im britischen Carbis Bay Bild: dpa
Am Samstag werden sich Johnson und Macron beim G-20-Treffen begegnen. Das Verhältnis zwischen London und Paris hat mit dem Fischerei-Streit einen neuen Tiefpunkt erreicht. Wie konnte es soweit kommen?
Die Einbestellung der französischen Botschafterin markiert einen neuen Tiefpunkt zwischen London und Paris. Man erwarte, dass sie „die enttäuschenden und unangemessenen Drohungen erklärt, die gegen das Königreich und die Kanalinseln erhoben wurden“, sagte Außenministerin Liz Truss. Umweltminister George Eustice erklärte am Freitag, dass es dabei weniger um die Festsetzung eines britischen Kutters gehe; Derartiges komme immer mal wieder vor. Empört sei die Regierung über die Drohung aus Paris, ab Dienstag Kapitänen und Lastwagenfahrern „bewusst“ das Leben schwer zu machen und womöglich die Stromzufuhr für die Kanalinseln zu kappen – überhaupt über die „aufstachelnde Rhetorik“ aus Paris.
Damit meinte Eustice die Ansage des französischen Europaministers Clement Beaune, dass die Briten „nur noch die Sprache der Härte verstehen“. Auch der Vorwurf, London benutze den Brexit-Vertrag als „Fußabtreter“, war nicht gerade feinsinnig formuliert. Großbritannien werde sich nicht auf dieses Niveau begeben und lasse „die Tür offen“, sagte Eustice. Gleichzeitig behalte sich die Regierung aber das Recht auf „angemessene Reaktionen“ vor, sollte Paris seine Drohungen wahr machen. Auch London könne „das Spiel spielen“.
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