Polizisten 2005 während Unruhen in der Banlieue Clichy-sous-Bois nördlich von Paris. Vorausgegangen war der Tod zweier Jugendlicher, die auf der Flucht vor der Polizei durch einen Stromschlag in einer Trafostation ums Leben kamen. Bild: AFP
Ehemalige französische Generäle warnen vor islamischen „Horden in der Banlieue“ und einem Bürgerkrieg. Der Politikwissenschaftler Jérôme Fourquet erklärt im Interview, was in seinem Land im Argen liegt.
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Herr Fourquet, droht Frankreich ein Bürgerkrieg, wie 20 Generäle im Ruhestand warnen?
Der Appell der Generäle ist ein Symptom für die Malaise in Frankreich. Bei uns hat es schon immer eine stark rechtsnational orientierte Strömung in Offizierskreisen gegeben. Einer der Unterzeichner, General Piquemal, ist zuvor als vehementer Kritiker der Flüchtlingspolitik und Teilnehmer einer Pegida-Demonstration in Calais aufgefallen. Aber es ist neu, dass militärische Rechtsaußen-Stimmen ein derartiges Echo entfalten. Das liegt zum einen an der großen Zahl der Unterzeichner, 20 Generäle, mehr als 10.000 ehemalige Soldaten. Aber noch viel mehr daran, dass viele Franzosen wirklich den Eindruck teilen, dass sich die Sicherheitslage im Land zusehends verschlechtert.
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